Beiersdorf verzichtet auf Bilanzkosmetik, schließlich ist die Kasse prall gefüllt. Kleinere Problemzonen gibt es bei dem Hersteller von Hautpflegeprodukten trotzdem. Vor allem in Asien läuft es nicht überall rund.
Nivea-Creme ist kein besonders aufregendes Produkt. Die Creme ist seit Jahrzehnten unverändert weiß und fettig. Aber sie hält zuverlässig ihr Produktversprechen, pflegt die Haut, ist ein bodenständiges, solides Angebot.
So ähnlich wie ihr Hauptprodukt funktioniert auch die Beiersdorf (Beiersdorf Aktie) AG. Die Hamburger versprechen den Aktionären nicht allzu viel, dafür halten sie – zumindest in den vergangenen drei Jahren – Wort. Die Rendite ist im Vergleich zu Wettbewerbern aus Paris und Düsseldorf nicht allzu berauschend, aber wirklich schlecht ist sie auch nicht. Der Kurs des Konzerns ist handfest, ja für ein internationales Unternehmen fast gediegen.
Der Jahresbericht ist schon rein optisch nüchtern. Beiersdorf druckt ihn allein in Schwarz, Grau und Blau, kommt also ohne bunte Bilder aus, ohne Berichte aus der Marketingabteilung, ohne die inzwischen übliche Selbstdarstellung des Unternehmens. Dafür erfreulicherweise – abgesehen von Währungskurseffekten – fast ganz ohne den Ausweis von Einmaleffekten oder Restrukturierungskosten, die bei anderen häufig die Zahlen schönen.
So stieg der Umsatz 2014 nominal um 2,3 Prozent auf 6,285 Milliarden Euro. Währungsbereinigt steht ein Plus von 4,7 Prozent. Damit wuchs Beiersdorf stärker als die wichtigsten Mitbewerber. Das ist Konzernchef Stefan Heidenreich sehr wichtig. Er will den Beweis antreten, dass Beiersdorf gegen weitaus größere Wettbewerber wie L’Oréal, Unilever und P&G bestehen kann.
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