Der Wettbewerb im Onlinemarkt für Schlafwelten hat sich zumindest temporär weiter verschärft. One-fits-all-Matratzenanbieter mit hohen Marketingbudgets haben die Akquisekosten nach oben getrieben, zudem hat sich der Preiswettbewerb bei einigen Standardprodukten verschärft. Da die Liquiditätsausstattung der SLEEPZ-Gruppe (vormals bmp) die Umfirmierung wurde von der Hauptversammlung im August beschlossen im ersten Halbjahr über längere Zeit knapp bemessen war, konnte das Unternehmen die Wachstumspläne nicht umsetzen, der Konzernumsatz reduzierte sich stattdessen um 24 Prozent auf 5,9 Mio. Euro. Das Ergebnis aus fortgeführten Aktivitäten hat sich dennoch nur moderat, von -1,3 auf -1,5 Mio. Euro verschlechtert. Das Umsatzziel von 18 Mio. Euro für 2017 wird nun als "große Herausforderung" eingestuft, die Töchter dürften zudem die angestrebte schwarze Null leicht verfehlen. Inzwischen haben sich nach dem Einstieg von zwei strategischen Investoren, dem Verkauf des VC-Restportfolios und einem guten Abschneiden einer Grafenfels-Matratze bei Stiftung Warentest die Wachstumsperspektiven aber deutlich aufgehellt.
Der Vorstand verfolgt aktuell zahlreiche Projekte, die das Wachstum in den nächsten Monaten und im nächsten Jahr deutlich stimulieren könnten. Vor allem die Vermarktung der mit "gut (2,5)" bewerteten Grafenfels-Matratze wird als starke Basis für einen kräftigen Umsatzschub gesehen. Wir haben unsere Schätzungen zu SLEEPZ in Reaktion auf die Zahlen überarbeitet, halten aber an dem Wachstumsszenario unverändert fest. Ein möglicher Erfolg mit eigenen Produkten wie Grafenfels erhöht mittel- bis langfristig sogar das Margenpotenzial. Das ermittelte neue Kursziel sehen wir nun bei 2,25 Euro, unser Urteil lautet weiterhin "Speculative Buy".