muss man seine Investments kritisch begleiten und ggf. auch hinterfragen, dafür sind solche Artikel ganz gut, denn im Gegensatz zu Leerverkäufern mit Eigeninteresse, bringen sie durchaus fragwürdige Aspekte auf den Tisch und geben eine Stimmung wieder.
Dass Gesellschaft und Politik nicht in erster Linie daran Interesse haben, ob MPT Gewinne macht und die Aktionäre eine attraktive Dividende einstreichen, ist doch nachvollziehbar. Da steht eher die Versorgung der Bevölkerung im Vordergrund, deren Qualität und eben auch die Jobs in der Community.
Im Falle Massachusetts zumindest hat man die Schnauze gestrichen voll, das kann man mal so feststellen. Die sind heilfroh, wenn unter das Kapitel Steward ein endgültiger Schlussstrich gezogen werden kann. Andernorts wird das wohl verständlicherweise auch nicht viel anders sein. In MA wettert man aber besonders heftig und dort würde es mich auch nicht überraschen, wenn man MPT ebenfalls am liebsten für immer den Rücken zuwenden könnte. Die geplante Enteignung des St. Elizabeth spricht ja auch eine deutliche Sprache.
Für das Norwood Krankenhaus, dass durch eine Überschwemmung ausgeknockt wurde, kam gestern das finale Aus, incl. der noch im Betrieb befindlichen angeschlossenen ambulanten Zentren. Die Lizenz läuft am 5.11. ab, sie wird nicht erneuert.
Das Land gehört MPT, die sich zuletzt optimistisch geäußert hatten, was die Prognose und Perspektive für diese Klinik im Bau betraf. Wer auch immer dort als möglicher neuer Betreiber vorstellig werden sollte, muss sich also mit MPT einigen.
Ich könnte mir schon vorstellen, dass bei entsprechend konkretem Interesse, der Staat Massachusetts sich einmischt. MPT wird also überzeugend und seriös darlegen müssen, dass sie Teil der Lösung der Probleme sein wollen und nicht weiterhin Teil des Problems, das ist nämlich schon ein wenig die Tendenz der öffentlichen Wahrnehmung von MPT.
Heißt konkret für mich als Aktionär, dass ich zwei Risiken des Investments sehe.
1. Könnten künftige Mieteinnahmen geringer ausfallen, weil immer weniger Klinikbetreiber gewillt oder auch in der Lage sind, eine höhere Pacht zu zahlen. Die Kostensteigerungen in allen Bereichen sind in den USA ein großes Thema.
2. Könnten einzelne Bundesstaaten zu der Erkenntnis gelangen, dass sie ein solches Geschäftsmodell, wie das von MPT nicht mehr zulassen möchten, weil sie darin einen Kostentreiber sehen, der letztlich zu Lasten der Bevölkerung geht.
MPT muss die Steward-Krise lösen, sollte aber wirklich darauf achten, künftig mehr Wert auf Seriosität und Kompetenz der Mieter zu legen. Und sie sollten der Politik, den Verantwortlichen für das Gesundheitswesen kooperativ begegnen.