Mit einem leichten Umsatzrückgang und einem Rekordverlust beendet Bayer das Corona-Jahr 2020. Der Glyphosat-Prozess in den USA verzögert sich. Die Aktie muss sich entscheiden.
Vor allem der Agrarchemiebereich um die US-Tochter Monsanto und die damit verbundenen Rechtsstreitigkeiten haben Bayer im vergangenen Jahr statt eines erhofften Milliardengewinns einen Rekordverlust von mehr als zehn Milliarden Euro. Der Erlös schrumpfte gleichzeitig um etwa fünf Prozent auf 41,4 Milliarden Euro. Dem DAX-Konzern zufolge soll das alles aber eine Ausnahme gewesen sein.
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Für 2021 rechnet Bayer nach eigenen Angaben mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von etwa 6,10 bis 6,30 Euro. Beim Umsatz peilt der Konzern demnach - um Währungseffekte bereinigt - einen Wert von rund 42 Milliarden bis 43 Milliarden Euro an.
Bis zum Jahr 2024 soll der Erlös laut Bayer dann auf 43 Milliarden bis 45 Milliarden Euro zulegen. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll bis dahin auf Basis konstanter Wechselkurse zwischen 7,00 und 7,50 Euro betragen. Zu der verbesserten Profitabilität wird demnach auch das bereits im Herbst 2020 angekündigte Sparprogramm seinen Beitrag leisten.
Auf eine Lösung im Rechtsstreit um die Glyphosat-Prozesse in den USA muss Bayer weiter warten. Der zuständige Bundesrichter hat die für Ende März angesetzte Anhörung auf Anfang Mai verschoben, so dass weiter Unsicherheit über den Prozessausgang herrscht.
Bayer-Aktie vor wichtigem Test
Die Aktie von Bayer lies sich davon aber nicht beeindrucken und setzte ihren Aufwärtstrend seit Anfang November fort. Der MACD (Momentum) dreht ebenfalls nach oben und stützt den Aufschwung. Der Titel testet nun die Widerstandszone knapp oberhalb von 55 Euro. Inzwischen wurde auch das Gap aus dem Oktober geschlossen und auch die 200-Tagelinie (rot) konnte wieder überschritten werden. Die nächste Unterstützung verläuft an der Aufwärtstrendlinie knapp über 50 Euro.