Ein roter Nissan Micra.
Dienstag, 14.09.2021 16:42 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 891

Aktien-Bewertung: Nissan und Renault: die beiden besten Auto-Analysten streiten sich

Ein roter Nissan Micra. pixabay.com

Die Analyse und Ratinggesellschaft Morningstar listet Nissan und Renault aktuell unter den Top five der am stärksten unterbewerteten Aktien der Welt. Was meinen die besten deutschen Auto-Experten Dudenhöffer und Pieper?

Japans Nissan und Frankreichs Renault werden derzeit laut Schätzungen von Morningstar mehr als 50 Prozent unter ihrem Fair Value gehandelt. Das Verhältnis von Kurs zu Fair Value soll Investoren Aufschluss darüber geben, wo der Aktienkurs eines Unternehmens im Vergleich zum geschätzten fairen Preis steht. So deute ein Verhältnis von eins zum Beispiel darauf hin, dass eine Aktie völlig fair bewertet sei, während ein Verhältnis von 0,50 eine Unterbewertung um 50 Prozent signalisiere.

Die beiden Automobilhersteller sind Mitglieder der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi, die insgesamt fast acht Millionen Fahrzeuge pro Jahr produziert. Die jüngste Performance von Nissan sei düster gewesen, schreibt Morningstar, da die Pandemie das Turnaround-Programm des Unternehmens verlangsamt habe. Der Aktienkurs sank in den vergangenen fünf Jahren um 43 Prozent. Die hohe Fluktuation in den Führungsetagen habe den Aufschwung nicht begünstigt. Dennoch gehöre Nissan zu den ersten Automobilherstellern, die ein Antriebssystem für reine Elektrofahrzeuge entwickelten, und profitiere daher von einem Erstanbieter-Vorteil.

Besonders krasse Unterbewertung

Jürgen Pieper, Auto-Analyst vom Bankhaus Metzler, teilt grundsätzlich diese Meinung der starken Unterbewertung, allerdings müsse man einschränkend sagen, dass ähnliches gerade auf den gesamten Autosektor zutreffe und historisch beide Unternehmen oft sehr niedrig bewertet waren: "Die Unterbewertung von Nissan und Renault ist allerdings besonders krass." Pieper sieht den wesentlichen Grund, der Renault und Nissan aus Investorensicht relativ unattraktiv mache, in ihrer relativ schwachen Aufstellung. So würden sie in vielen Punkten (Produktqualität, Wachstum, Rentabilität, Marktposition in China) unterdurchschnittlich abschneiden.

Oder doch eher zu hoch bewertet?

Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer blickt zunächst zurück: "Nissan und Renault waren unter Carlos Ghosn gemeinsam sehr stark. Dann sind aber die Japaner in eine Art Krieg gegen Ghosn eingetreten. Verloren haben dabei Nissan und Renault und es wird schwer, sich jetzt gegenüber VW, Toyota, Stellantis, Hyundai-Kia, GM, Ford sowie den jungen Chinesen im harten Wettbewerb im internationalen Automarkt durchzusetzen."

Die Ertragskraft der Nissan-Renault-Allianz, geschätzt nach dem Discounted Cashflow, sei nach Dudenhöffers Einschätzung deutlich geringer als der Vermögenswert der Auto-Allianz. "Daher machen Schätzungen wie von Morningstar zwar grundsätzlich Sinn. Fair Value sagt aber nichts über die zukünftige Ertragskraft aus. Nach meiner Einschätzung sind also Renault und Nissan an der Börse nicht unterbewertet, sondern eher zu hoch bewertet", fasst der Autoexperte zusammen.


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Weiter aufwärts?

Kurzfristig positionieren in Renault
UM1ZEN
Ask: 1,24
Hebel: 21,48
mit starkem Hebel
Zum Produkt
UL9M92
Ask: 1,63
Hebel: 6,88
mit moderatem Hebel
Zum Produkt
Smartbroker
UBS
Den Basisprospekt sowie die Endgültigen Bedingungen und die Basisinformationsblätter erhalten Sie hier: UM1ZEN,UL9M92,. Beachten Sie auch die weiteren Hinweise zu dieser Werbung. Der Emittent ist berechtigt, Wertpapiere mit open end-Laufzeit zu kündigen.

Kurse

286,29 $
-0,41%
Morningstar Chart
3,288
-0,38%
Nissan Motor Realtime-Chart
48,56
+0,85%
Renault Realtime-Chart

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

 

Werbung

Mehr Nachrichten zur Renault Aktie kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News