Daimler hat nach erfolglosen Widersprüchen gegen die Diesel-Rückrufe des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) insgesamt drei Klagen dagegen eingereicht. Das Unternehmen ist zuversichtlich zu gewinnen, genau wie die Aktionäre.
Nach Auffassung der Behörden hat Daimler in Hunderttausenden Diesel-Fahrzeugen von Mercedes-Benz eine unzulässige Abgastechnik verwendet. Von den deswegen verhängten Rückrufen sind EU-weit rund 1,4 Millionen produzierte Fahrzeuge betroffen, davon etwa 600.000 in Deutschland.
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Der Autobauer brachte die monierte Technik in Ordnung, beharrt aber darauf, dass diese nach geltender Rechtslage nicht illegal sei. Das KBA hatte Widersprüche gegen die Bescheide zurückgewiesen. Nur einer sei nicht abschließend bearbeitet, weil Daimlers Begründung noch fehlte.
Der nächste Schritt sind nun die Klagen. Daimler hatte in der Vergangenheit immer wieder betont, an einer grundsätzlichen Klärung der strittigen Fragen interessiert zu sein. Der Konzern sei in einem kontinuierlichen Austausch mit den Behörden und kooperiere vollumfänglich, hieß es.
Die notwendigen Akten sowie ausführliche Klagebegründungen lägen dem Verwaltungsgericht bisher nicht vor. Angesichts der Komplexität der Verfahren und einer hohen Belastung der zuständigen 3. Kammer dürfte vor Mitte 2022 nicht mit einer mündlichen Verhandlung zu rechnen sein, hieß es.
Daimler-Aktie auf Mehrjahreshoch
Die Aktie von Daimler ist weiter auf Klettertour und hat sich seit dem Corona-Tief vor einem Jahr fast verdreifacht. Momentum (MACD) und 200-Tagelinie (rot) ziehen wieder, die Aktie notiert auf dem höchsten Niveau seit Anfang 2018. Das damals erreichte Niveau ist nur wenige Euros entfernt. Das Momentum spricht für die Aktie: Seit Jahresbeginn ist der Titel hinter VW (+45%) mit einem Kursgewinn von knapp 28 Prozent die zweitbeste Aktie im DAX.