Einer Umfrage des Informationsportal SMM zufolge soll die Aluminiumproduktion im Top-Produzentenland China im Dezember um drei Prozent (auf Tagesbasis) rückläufig gewesen sein. Grund sind mal wieder Produktionseinschränkungen aufgrund von Stromrationierungen in der Region Yunnan, wie die Leiterin des Rohstoffresearchs der Commerzbank, Thu Lan Nguyen, in der jüngsten Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Hier erfolge die Stromerzeugung zum Großteil über Wasserkraft, die aufgrund von Trockenheit in der Regel zu dieser Zeit eingeschränkt sei. Da dies abzusehen gewesen sei, dürfte sich die Marktreaktion in Grenzen halten. Wichtiger seien die mittelfristigen Perspektiven. Hier sei wichtig zu wissen, dass die chinesischen Schmelzen nahe an der erlaubten Kapazitätsgrenze von 45 Millionen Tonnen operierten, so dass überraschende Produktionssteigerungen eigentlich ausgeschlossen seien, heißt es weiter.
„Zu einer stotternden Produktion in China kommt für den Aluminiumpreis stützend hinzu, dass die Lagerbestände an Primäraluminium an der LME mittlerweile zu etwas mehr als 90 Prozent aus Russland stammen. Dies ist in erster Linie auf einen Aufbau der russischen Bestände, und nur zu einem geringen Teil auf einen Abbau des nicht-russischen Metalls zurückzuführen“, so Nguyen.
Dieser Aufbau könnte wiederum im Zusammenhang mit der Verschärfung der Sanktionen des UK gegen die russische Metallbranche zusammenhängen, die Sorgen geschürt haben dürfte, dass der Handel mit russischem Aluminium gänzlich verboten werden könnte, heißt es abschließend.