Bürogebäude der BaFin in Frankfurt am Main
Donnerstag, 04.06.2020 16:31 von | Aufrufe: 1167

Bafin-Chef: Banken stehen größte Belastungen noch bevor - Aber keine Systemkrise

Bürogebäude der BaFin in Frankfurt am Main CC0 (gemeinfrei)

BONN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Den Banken in den Deutschland stehen die größten Belastungen in der Corona-Krise nach Ansicht von Bafin-Chef Felix Hufeld noch bevor. Die schwersten Herausforderungen dürfte es im zweiten und dritten Quartal geben, sagte der Chef der deutschen Finanzaufsicht (Bafin) am Donnerstag in einer Online-Veranstaltung der Nachrichtenagentur Bloomberg. Zudem hält er es für sehr wahrscheinlich, dass es 2021 eine zweite Welle von Kreditausfällen bei Unternehmen gibt. "Aber ich glaube nicht, dass das zu einer Systemkrise der Banken wird", sagte Hufeld.

Um eine solche Entwicklung zu verhindern, bekräftigte der Bafin-Chef seine Forderung, dass sich Banken bei der Ausschüttung von Dividenden zurückhalten sollten. "Man muss verhindern, dass sich die Corona-Krise in die Finanzwirtschaft frisst, indem man zu viel Kapital aus dem System abfließen lässt." Die Bankenaufseher der Europäischen Zentralbank (EZB), der Finanzaufsicht Bafin sowie die Europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA hatten die Kreditinstitute im April aufgefordert, vorerst auf die Ausschüttung von Gewinnen zu verzichten. Hufeld kündigte nun an, sich das Thema im Oktober noch einmal anzusehen.

Dann sollten die Institute und die Aufsichtsbehörden die Höhe der Kreditausfälle und anderen Krisenfolgen für die Bankbilanzen besser einschätzen können. "Es wird signifikante Kreditausfälle geben", stellte Hufeld klar. "Sie werden limitiert bleiben, aber nicht klein." Einige Kreditinstitute dürften davon schwerer getroffen werden als andere. Laut Hufeld hält die Bafin einige Banken, Versicherer und Pensionsfonds in der Krise verstärkt im Blick. Um wie viele und welche es sich handelt, wollte er nicht sagen.

Den Banken riet er, bei dem laufenden Umbau ihres Geschäfts in der Krise nicht lockerzulassen. Wenn möglich, sollten sie die Pläne sogar schneller vorantreiben als bisher geplant. Er bezweifelte jedoch, dass die Corona-Krise zu verstärkten Übernahmen und Fusionen in der Branche führt./stw/zb/he


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