JPMorgan stuft drei Unternehmen als Gewinner ein, wenn die in den USA notierten chinesischen Aktien nicht von der Börse genommen werden. Um diese Aktien geht es:
Chinesische Aktien haben volatile Wochen hinter sich. Ankündigungen der US-Regierung haben Anleger zunächst verunsichert. Chinesische Unternehmen, die an den US-Börsen über "American Depositary Receipts" (ADRs) gehandelt werden und Prüfungsanforderungen nicht erfüllen, könnten demnach von der Börse genommen werden. JPMorgan ist jedoch zuversichtlich, dass in den USA börsennotierte chinesische Aktien zulegen könnten, berichtet CNBC.
"Wir sind der Meinung, dass sich die geopolitischen Spannungen verringern und die Zusammenarbeit zwischen den USA und China in Bezug auf die Prüfungsunterlagen für in den USA notierte China-ADRs verbessert, was die Stimmung der Anleger für diese Aktiengruppe ebenfalls verbessern dürfte", zitiert CNBC Wendy Liu, Chefanalystin für chinesische Aktien bei JPMorgan. "Ein solcher kooperativer Ausblick ist weitaus positiver als die Befürchtungen von Sanktionen im vergangenen Monat."
"Eine engere Zusammenarbeit zwischen den USA und China in den Bereichen Rechnungslegung und Rechnungsprüfung dürfte die Qualität der Finanzberichte zum Vorteil der Minderheitsaktionäre verbessern", heißt es weiter. JPMorgan sieht vor allem folgende drei Aktien vorne:
Alibaba
Der chinesische E-Commerce- und Tech-Gigant Alibaba hat mit 20 Prozent (gemeinsam mit Tencent) die größte Gewichtung in diesem Aktienkorb.
In den letzten 18 Monaten hat das Unternehmen ordentlich einstecken müssen: Die chinesischen Aufsichtsbehörden setzten den Börsengang der Alibaba-Tochter Ant nur wenige Tage vor der geplanten Notierung im November 2020 aus. Im April 2021 verhängten die Behörden nach einer Untersuchung eine Geldstrafe von rund 2,8 Milliarden US-Dollar gegen Alibaba.
Die in den USA börsennotierten Alibaba-Aktien haben sich zwar von ihren 52-Wochen-Tiefstständen vom 15. März erholt, liegen aber immer noch über 60 Prozent unter dem Niveau kurz vor der Aussetzung des Börsengangs von Ant.
Tencent
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Das in Hongkong notierte Unternehmen Tencent ist mit 20 Prozent in der Aktienauswahl von JPMorgan gewichtet.
Der Spiele- und Social-Media-Gigant geriet in den letzten Monaten ins Fadenkreuz der chinesischen Regulierungsbehörden. Das wirkte sich auf die Geschäftsentwicklung aus: Im März meldete das Unternehmen für das vierte Quartal einen Umsatz von 144,18 Milliarden Yuan und verfehlte damit die Analysten-Erwartungen. Im Jahresvergleich wuchs der Umsatz um gerade einmal acht Prozent – das langsamste Tempo seit dem Börsengang im Jahr 2004.
Die Aktien sind gegenüber ihrem 52-Wochen-Tief vom 15. März um etwa 32 Prozent gestiegen. Die Aktie wird jedoch nahe den Tiefstständen gehandelt, die zuletzt während des Pandemie-Höhepunkts in China im ersten Quartal 2020 verzeichnet wurden.
JD.com
JD.com, Alibabas wichtigster E-Commerce-Rivale in China, hat mit 15,7 Prozent die zweithöchste Gewichtung im Korb der möglichen Gewinner-Aktien von JPMorgan.
Das chinesische Unternehmen versucht mitzuhalten, indem es ein eigenes Logistiknetz aufbaut, das Waren noch am selben Tag oder am Tag nach der Bestellung ausliefern kann.
Im März meldete JD.com für das vierte Quartal einen Anstieg des Nettoumsatzes um 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 275,9 Mrd. Yuan (43,11 Milliarden US-Dollar). Damit wurden die Analysten-Erwartungen übertroffen, die laut Reuters mit 274,45 Milliarden Yuan gerechnet hatten.
Die Aktien sind seit ihrem 52-Wochen-Tief am 14. März um 52 Prozent gestiegen, liegen aber seit Jahresbeginn immer noch neun Prozent im Minus.
JPMorgan stuft die drei Titel basierend auf Bewertungen des Analyseteams als untergewichtet ein.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion
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