Wirtschaftsnachrichten (Symbolbild)
Mittwoch, 27.07.2022 11:15 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 660

Cybersecurity: Neues Wachstumspotenzial für Ihr Depot

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Foto: Olemedia - iStock.com

Behörden, Unternehmen, private Rechner: Die Digitalisierung schafft immer mehr Angriffsflächen für Kriminelle aus dem Netz. Cybersicherheit wird damit zu einem spannenden Anlagethema.

IT-Sicherheit? Galt lange als Nerd-Thema für Computerfreaks und Datenspezialisten. Doch die Wahrnehmung hat sich mittlerweile stark geändert und ist auch in der Politik angekommen. So hat zum Beispiel Bundesinnenministerin Nancy Faeser viel vor:

Bund und Länder müssen Cybergefahren koordiniert entgegentreten und ihre Fähigkeiten permanent weiterentwickeln. Wir werden eine Grundgesetzänderung vorschlagen, um das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu einer Zentralstelle im Bund-Länder-Verhältnis auszubauen – nach dem Vorbild von Bundeskriminalamt und Bundesamt für Verfassungsschutz. Wir werden neue Befugnisse zur Gefahrenabwehr für die Sicherheitsbehörden schaffen. Dabei geht es auch um Maßnahmen, die über eine bloße Aufklärung eines Angriffs hinausgehen. Wir müssen auf IT-Infrastrukturen einwirken können, die für einen Angriff genutzt werden. So können die Sicherheitsbehörden schwerwiegende Cyberangriffe verhindern, stoppen oder zumindest abschwächen.

So die Politikerin anlässlich der neuen Cybersicherheitsagenda, die Mitte Juli vorgestellt wurde. Die Pläne für mehr Schutz vor Cyberangriffen lesen sich ehrgeizig, erscheinen aber angesichts der gestiegenen Bedrohungslage als längst überfällig.

Immer mehr Cyberangriffe

So spricht der im Juni vorgelegte "Bericht zum Digitalen Verbraucherschutz", den das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) erarbeitet hat, von einer "dynamischen Gefährdungslage für Verbraucherinnen und Verbraucher." BSI-Präsident Arne Schönbohm betont:

Insbesondere die Hersteller und Anbieter digitaler Angebote sind in der Pflicht: Verwaltungseinrichtungen, Unternehmen und andere Institutionen müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Sie müssen sicherstellen, dass die ihnen anvertrauten, persönlichen Kundendaten nicht abhandenkommen oder missbraucht werden können. Und sie müssen – auch im Eigeninteresse – dafür sorgen, dass ihre digitalen Dienstleistungen sicher und Produkte uneingeschränkt verfügbar sind.

Bereits der jährlich erscheinende und zuletzt für den Zeitraum vom 1. Juni 2020 bis 31. Mai 2021 vorgelegte Bericht „Die Lage der IT-Sicherheit in Deutschland 2021“ erfasst 14,8 Millionen Meldungen zu Schadprogramm-Infektionen, die das BSI an deutsche Netzbetreiber übermittelt hat. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor waren es noch sieben Millionen Meldungen.

Dabei reichen die Bedrohungen von Identitätsdiebstahl über Phishing bis hin zu Ransomware-Angriffen, bei denen zum Beispiel Behörden oder Unternehmen zu Lösegeldzahlungen gezwungen werden, um wieder an ihre Daten zu kommen. Die Kurzformel lautet: Je mehr Digitalisierung, desto mehr Angriffsflächen für Cyberkriminelle. Dass der Krieg in der Ukraine immer mehr ins Netz verlagert wird und russische Hacker zunehmend gezielter vorgehen, schafft zusätzliche Bedrohungsszenarien – bis hin zu Deep-Fake-Anrufen, mit denen Politiker in die Irre geführt werden sollten.


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Auftragsbücher der Security-Spezialisten dürften voller werden

Auch auf EU-Ebene sollen schärfere Regelungen insbesondere die kritische Infrastruktur besser vor Cyberattacken schützen. Diese politischen Anstrengungen, aber auch das gestiegene Problembewusstsein etwa auf Seiten der Privatwirtschaft, könnten die Nachfrage nach entsprechenden IT-Dienstleistungen und Programmen künftig ankurbeln. Wir schauen auf drei Cybersecurity-Spezialisten, die davon profitieren könnten.

Palo Alto Networks: Cybersicherheit sorgt für starke Kursgewinne

Das kalifornische Tech-Unternehmen Palo Alto kümmert sich seit 2005 um Netzwerk- und Cloudsicherheit. Die Gesamteinnahmen im bereits vorliegenden Ergebnis zum dritten Quartal 2022 beziffert der Konzern mit 1,4 Milliarden US-Dollar – ein Anstieg um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Zur Einordnung: Das dritte Quartal endet in de Palo-Alto-Büchern am 30. April 2022.

"Wir verzeichneten im dritten Quartal ein starkes Umsatzwachstum, was ein Beweis für die konsequente Umsetzung unserer Teams ist, um von den starken Nachfragetrends im Bereich Cybersicherheit zu profitieren", wird Nikesh Arora, Vorsitzender und CEO von Palo Alto Networks, in einer Unternehmensmitteilung zitiert.

Aufgrund dieser Stärke in unserem gesamten Portfolio heben wir unsere Prognose für das Jahr in Bezug auf Umsatz, Abrechnungen und Gewinn pro Aktie erneut an.

Der Finanzausblick fällt entsprechend positiv aus. Für das vierte Quartal 2022 rechnet das Unternehmen mit Gesamtabrechnungen im Bereich von 2,32 bis 2,35 Milliarden US-Dollar, was den Angaben zufolge einem Wachstum von 24 Prozent bis 26 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde.

Crowdstrike: Growth-Titel mit guter Halbjahres-Entwicklung

Seit 2011 hilft das US-Unternehmen Crowdstrike seinen Anwendern, ihre Sicherheitsarchitektur zu verbessern. Die "CrowdStrike Falcon-Plattform" etwa soll mehr Schutz für cloudbasierte Umgebungen schaffen. Die vorliegenden Finanzergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2023 (dieses lief in der Crowdstrike-Bilanzierung am 30. April 2022 ab) weisen ein robustes Wachstum aus. Der Gesamtumsatz belief sich demnach auf 487,8 Millionen US-Dollar, eine Steigerung von 61 Prozent gegenüber dem ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022.

Gewinne konnten keine generiert werden, dafür wurden die Verluste reduziert: "Der Crowdstrike zurechenbare GAAP-Nettoverlust betrug 31,5 Millionen US-Dollar, verglichen mit 85,0 Millionen US-Dollar im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2022", so das Unternehmen. Zur Erläuterung: Die Abkürzung "GAAP" steht für "Generally accepted Accounting Principles", das Buchhaltungsverfahren wird in der amerikanischen Finanzberichterstattung verwendet.

Microsoft: Der Tech-Riese kann auch Cybersecurity

Marktbeobachter gehen davon aus, dass Microsoft einen Anteil von fast neun Prozent am globalen Markt für Cybersicherheit belegt – damit wäre der Tech-Gigant Weltmarktführer, wie das Portal Der Aktionär unter Bezugnahme auf die Marktforscher von Gartner ausführt. Die vorliegenden Ergebnisse zum dritten Quartal 2022 (auch dies wurde in diesem Fall bereits bilanziert) sind nach Angaben von Microsoft jedenfalls stark von der Cloud-Sparte getrieben. Wie der Konzern bekannt gibt, betrug der Umsatz 49,4 Milliarden US-Dollar, ein Anstieg um 18 Prozent.

Der Nettogewinn lag nach Unternehmensangaben bei 16,7 Milliarden US-Dollar und stieg um acht Prozent nach GAAP. "Das anhaltende Kundenengagement für unsere Cloud-Plattform und eine starke Verkaufsabwicklung führten zu einem besser als erwarteten Wachstum der kommerziellen Buchungen von 28 Prozent und den Microsoft Cloud-Einnahmen von 23,4 Milliarden US-Dollar, was einer Steigerung von 32 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht", so Amy Hood, Executive Vice President und Chief Financial Officer von Microsoft, in einer Unternehmensmitteilung zur Ergebnisveröffentlichung.

Fazit: Cybersecurity gilt aufgrund der steigenden Bedrohungslage als Wachstumsmarkt. Einige der Tech-Titel haben allerdings Durststrecken hinter sich oder stehen noch unter Druck. Wer diese Kursniveaus für sich als Einstiegsgelegenheit sieht: In einem diversifizierten Depot können solche Growth-Titel interessante Ergänzungen darstellen. Smartbroker-Kunden profitieren von einer großen Auswahl an Börsenplätzen und somit einer Vielzahl an potenziellen Wunschtiteln.

Autorin: KS, Redaktion smartbroker.de

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