Der massive Kursrutsch der Volkswagen-Aktie lockt Schnäppchenjäger. Bei den großen Onlinebrokern haben Anleger in den vergangenen Wochen beherzt zugegriffen. Eine gute Strategie oder hochspekulative Spekulation?
Greife nie in ein fallendes Messer lautet eine alte Börsenweisheit. Sie warnt davon, eine Aktie zu kaufen, die zum Sink- oder gar Sturzflug angesetzt hat. Schließlich können Anleger nie wissen, wann das Messer am Boden liegt beziehungsweise die Aktie ihr Tief erreicht hat. Wer an der Börse in ein fallendes Messer greift, fährt hohe Verlust ein. Doch davor haben die Privatanleger derzeit keine Angst. Sie greifen beherzt bei der Volkswagen-Aktie zu.
Und das nicht erst, seit sie vor einigen Tagen zur Erholung angesetzt hat, sondern bereits seit zwei Wochen. Das zeigt eine exklusive Handelsblatt-Umfrage unter den großen Direktbanken – allen Hiobsbotschaften aus Wolfsburg zum Trotz.
Und davon gab es seit Mitte September bekanntlich jede Menge: Der Konzern hat die Abgastests seiner Dieselfahrzeuge manipuliert. Der Schaden geht in die Milliarden. Die Börse quittierte den Skandal prompt. Mehr als 40 Prozent haben die Volkswagen-Vorzüge im Dax verloren und stürzten deutlich unter die Marke von 100 Euro. Investoren ließen die Aktie fallen wie eine heiße Kartoffel.
Doch das gilt scheinbar nicht nur für deutsche Privatanleger. Denn die Kunden der großen Onlinebroker griffen seit Bekanntwerden des Skandals am 18. September beherzt zu und kauften deutlich mehr VW-Aktien als sie verkauften, wie eine Handelsblatt-Umfrage zeigt. Bei der Comdirect hat sich der Anteil der VW-Aktien in den Depots seit Mitte September sogar nahezu verdreifacht. „Die Anleger glauben offensichtlich an Volkswagen“, sagt Jan Enno Einfeld, Bereichsleiter Trading. „Sie nutzen die Kursverluste daher als Chance, um weitere Anteile am Unternehmen zu erwerben.“
Privatanleger agieren eher prozyklisch
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