Aktienrente, erneuerbare Energien, Kohleausstieg, Mindestlohn – der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP setzt ambitionierte Ziele für die Wirtschaft. Wie reagieren die Kapitalmärkte? Das sagen Experten.
Voraussichtlich in der übernächsten Woche will der Bundestag Olaf Scholz zum Kanzler wählen. Seinen bisherigen Posten als Finanzminister gibt er dann an FDP-Chef Christian Lindner ab.
Der Koalitionsvertrag verspricht massive Investitionen in Wirtschaft und Klima. Der ehemalige Wirtschaftsweise Lars Feld kommt gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters zu dem Schluss: "Insgesamt strahlt der Koalitionsvertrag eine wirtschaftspolitische Aufbruchstimmung unter Wahrung finanzpolitischer Solidität aus."
Die Energiewende soll weiter mit Hochdruck vorangetrieben werden. Der Anteil der erneuerbaren Energie soll von 45 Prozent im Jahr 2020 auf 80 Prozent im Jahr 2030 klettern. Laut Andreas Billmeier, Volkswirt von Western Asset Management könnte das die Inflation weiter anheizen. "Die Forcierung der Energiewende durch einen früheren Ausstieg aus der Kohle und die Förderung von erneuerbaren Energien und Erdgas werden zu einer kontinuierlich höheren Inflation beitragen."
Auch das Vorhaben, die Schuldenbremse ab 2023 wieder einzusetzen, sieht Billmeier skeptisch. "Wir glauben, dass die Reaktivierung der Schuldenbremse nur ein moderates Gegengewicht zu einer langen Liste expansiver politischer Prioritäten darstellt. Zumal der Teufel im Detail steckt, wie die notwendigen Berechnungen umgesetzt werden sollen", meint der Experte.
Der Finanzplatz Deutschland steht bei Analysten weiter hoch im Kurs – auch nach dem Regierungswechsel. UBS-Ökonom Felix Huefner bewertet vor allem die Invesitionsvorhaben der Ampel positiv. "Die zwei gewichtigsten Themen für Aktien (Klimapolitik und öffentliche Ausgaben), sollten den Kapitalgütern zugute kommen. Insbesondere Investitionen in erneuerbare Energien, Digitaltechnik, Schienenverkehr und wasserstofftaugliche Infrastruktur."
Huefner erkennt an, dass die CO2-Abgabe nicht vorzeitig erhöht und Inlandsflüge nicht verboten werden sollen. "Das ist vor allem für Flughäfen, Fluggesellschaften und die Chemie-Industrie positiv zu werten."
Insgesamt gehört Deutschland für die UBS weiter in die Kategorie "Übergewichten". Deutsche Unternehmen seien hochprofitabel und attraktiv bewertet. Besonders interessant: Deutschland sei demnach der Aktienmarkt, der am ehesten von steigenden US-Anleiherenditen profitieren kann.
Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion
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