Ein Diagramm mit Daten (Symbolbild).
Dienstag, 23.04.2024 11:24 von | Aufrufe: 116

Ifo zu 20 Jahre EU-Osterweiterung: Keine Verdrängung vom Arbeitsmarkt

Ein Diagramm mit Daten (Symbolbild). © MicroStockHub / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

DRESDEN (dpa-AFX) - 20 Jahre nach der EU-Osterweiterung arbeiten 820 000 Menschen aus den damals hinzugekommenen mittel- und osteuropäischen Ländern sowie Malta und Zypern in Deutschland. Das sind 670 000 mehr als noch Mitte 2010, bevor die Einschränkungen der Arbeitnehmerfreizügigkeit aufgehoben wurden, wie aus Zahlen des Ifo-Instituts hervorgeht. Anders als von vielen befürchtet habe dies aber nicht zu einer Verdrängung deutscher Beschäftigter vom Arbeitsmarkt geführt, sagte der stellvertretende Leiter der Ifo Niederlassung Dresden, Joachim Ragnitz laut einer Mitteilung vom Dienstag. "Personen aus den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern sind vor allem in Branchen und Berufen tätig, die aufgrund niedriger Löhne oder ungünstiger Arbeitsbedingungen für heimische Arbeitskräfte wenig attraktiv sind."

Die Beschäftigten aus den Beitrittsländern von 2004 sind laut Ifo vor allem in bestimmten Branchen tätig. So sind 14 Prozent in Verkehrs- und Logistikbetrieben, weitere je 11 Prozent in der Zeitarbeit sowie im Baugewerbe. Hier machen sie auch jeweils einen deutlich höheren Anteil der Beschäftigten aus als die insgesamt 2,4 Prozent, die sie am deutschen Arbeitsmarkt haben.

Nach Herkunftsland betrachtet dominiert Polen, aus dem fast zwei Drittel der Beschäftigten kommen. Dahinter folgen Ungarn mit 14 und Tschechien mit 8 Prozent. Malta, Zypern und Estland spielen mit jeweils weniger als einem halben Prozent dagegen praktisch keine Rolle.

Den Mangel an hoch qualifizierten Fachkräften lösen die Arbeitskräfte aus den damaligen Beitrittsländern allerdings nicht. "Der Beitrag von Beschäftigten aus diesen Ländern zur Deckung von Engpässen in anspruchsvollen Tätigkeiten ist derzeit recht gering", sagte Ragnitz. "Dies dürfte damit zu tun haben, dass höher Qualifizierte auch in ihren Heimatländern gute Arbeitsmarktchancen haben und im Zweifel dort auch überdurchschnittlich bezahlt werden." Das trifft für die Masse der aktuell in Deutschland tätigen Beschäftigten aus den Beitrittsländern laut Ifo nicht zu. Mit einem mittleren Einkommen (Median) von 2580 Euro im Monat liegen sie gut 1000 Euro unter dem Vergleichswert für alle Beschäftigten in Deutschland./ruc/DP/ngu


ARIVA.DE Börsen-Geflüster

Werbung

Mehr Nachrichten kostenlos abonnieren

E-Mail-Adresse
Benachrichtigungen von ARIVA.DE
(Mit der Bestellung akzeptierst du die Datenschutzhinweise)

Hinweis: ARIVA.DE veröffentlicht in dieser Rubrik Analysen, Kolumnen und Nachrichten aus verschiedenen Quellen. Die ARIVA.DE AG ist nicht verantwortlich für Inhalte, die erkennbar von Dritten in den „News“-Bereich dieser Webseite eingestellt worden sind, und macht sich diese nicht zu Eigen. Diese Inhalte sind insbesondere durch eine entsprechende „von“-Kennzeichnung unterhalb der Artikelüberschrift und/oder durch den Link „Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.“ erkennbar; verantwortlich für diese Inhalte ist allein der genannte Dritte.


Andere Nutzer interessierten sich auch für folgende News