Montag, 12.09.2022 14:51 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 975

Immobilienblase: Talfahrt auf den großen Immobilienmärkten - Was ist da los?

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Verbraucher stehen unter wachsendem finanziellen Druck, auf Grund steigender Preise. Was das womöglich für den Immobilienmarkt bedeutet.

Die Preise steigen, ebenso wie die Zinsen – die Zeit der günstigen Kredite scheint vorüber. Wenn alles teurer wird und Verbraucher zu immer schlechteren Konditionen an Geld kommen, fangen sie an zu sparen – im Alltag, ebenso wie bei großen Ausgaben. Die große Sorge an den Immobilienmärkten: War bislang die Nachfrage trotz horrender Preise noch hoch, so könnte die Marktlage nun kippen. Erste Anzeichen sind schon jetzt sichtbar. So sagt Hideaki Hirata, ein ehemaliger Wirtschaftswissenschaftler der Bank of Japan, gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg: "Wir werden in den Jahren 2023 und 2024 einen weltweit synchronisierten Abschwung auf dem Immobilienmarkt beobachten." Er warnt davor, dass es einige Zeit dauern wird, bis die Auswirkungen der diesjährigen aggressiven Zinserhöhungen auf die Haushalte voll zum Tragen kommen. "Verkäufer übersehen oft Anzeichen einer schrumpfenden Nachfrage", sagte der Marktexperte.

Steigende Zinsen bei hohen Preisen halten Verbraucher nicht nur davon ab, neue Kredite aufzunehmen. Sie bringen auch diejenigen in eine prekäre Lage, die bereits dabei sind eine Immobilie zu finanzieren und nun bei einer Anschlussfinanzierung ins Straucheln kommen. In letzterem Szenario kommt es stark darauf an, welche Art von Kredit Immobilienbesitzer aufgenommen haben. Während in den USA üblicherweise lange Laufzeiten zu festen Zinsen gelten, sind Kredite in anderen Ländern mit einer deutlich kürzeren Laufzeit versehen und orientieren sich eng an den Zinssätzen der Zentralbanken.

Das bedeutet nicht automatisch, dass die Immobilienmärkte solcher Länder rasant in die Tiefe stürzen. Doch die aktuellen Entwicklungen lassen zumindest die Alarmglocken der Marktbeobachter läuten. "Wenn die Zentralbanken die Geldpolitik zu sehr straffen, schwinden die Aussichten auf eine sanfte Landung", sagt Niraj Shah von Bloomberg Economics. "Die Hauspreise könnten schneller fallen, was eine Rezession verschärfen und verlängern würde." Im Ernstfall müssen dann die Regierungen eingreifen und gegen eine Immobilienkrise ankämpfen. Wie schwer diese Aufgabe ist, sieht man schon heute am Beispiel China. Dort ist die Regierung schon seit einigen Jahren damit beschäftigt, mit einer eskalierenden Immobilienkrise zu kämpfen, die mit einer Welle von Zahlungsausfällen bei Bauträgern und Kreditnehmern zusammenhängt, die Zahlungen für Hypotheken für nicht gebaute Häuser zurückhalten.

Autor: lif


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