Donnerstag, 10.03.2022 14:08 von GOLDINVEST.de | Aufrufe: 585

Quantum eMotion: Mit post-quantenkryptographischen Verfahren gegen militärische Spionage

Quantentechnologie wird für die Cybersecurity immer wichtiger.

Cybersicherheit hat eine zusätzliche militärische Dringlichkeit gewonnen. Offenbar werden Künstliche Intelligenz und Quantenkryptographie bei künftigen Auseinandersetzungen eine herausragende Bedeutung erlangen. Diese These vertritt von Professor Dr. Dr. Michael Lauster in seinem äußerst erhellenden Gastbeitrag bei FAZ Digitech unter der Überschrift „Wehrtechnik ist Spitzentechnik: Warum wir an intelligenten Kampfsystemen arbeiten müssen, was Künstliche Intelligenz und Quantencomputer damit zu tun haben – und was Länder wie Russland schon können“. Lauster ist seit 2012 Leiter des Fraunhofer-Instituts für Naturwissenschaftlich-Technische Trendanalysen INT in Euskirchen und Inhaber des Lehrstuhls für Technologieanalyse und -vorausschau in der Sicherheitsforschung an der RWTH Aachen.

Lauster erinnert daran, dass im Krieg seit jeher der Schutz einsatzwichtiger Informationen vor Ausspähung eine der wichtigsten militärischen Aufgaben. Dies gelte umso mehr in einem digitalisierten, umfassend vernetzten Gefechtsfeld, wo schutzwürdige Daten an vielen Stellen verfügbar gemacht werden. Die Aufgabe bestehe darin, breitbandige Datenkanäle so zu schützen, dass sie für den Gegner unzugänglich sind und am besten zusätzlich auch Ausspähungsversuche anzeigen.

Lauster glaubt, dass die genau das zu leisten vermag. Quantentechnologie werde dabei für den Austausch der Schlüssel genutzt, der durch die Polarisationsrichtung einzelner Photonen codiert wird. Er erklärt das Verfahren wie folgt: „Dabei erzeugt der Sender zufällig polarisierte Photonen, deren Polarisationsrichtung nur er kennt. Der Empfänger misst die Polarisation und tauscht sich anschließend mit dem Sender über sein Messergebnis aus. Bei hinreichend großer Anzahl von Photonen sollte sich rein statistisch ein Verhältnis von ungefähr 50 Prozent Übereinstimmung zwischen Sender und Empfänger ergeben – ein Abhörversuch stört dieses Verhältnis signifikant und verrät sich damit selbst. Mit Hilfe eines erfolgreich übertragenen Schlüssels werden die Informationen dann konventionell verschlüsselt und versendet. Auch hier gehört neben theoretischem Wissen die praktische Fähigkeit zur Entwicklung und Fertigung zuverlässiger, reichweitenstarker Einzelphoton-Quellen zu den wesentlichen Voraussetzungen für Technologie-Souveränität.“

Ebenso wichtig wie der Schutz eigener Informationen sei die Möglichkeiten, Zugriff auf Daten des Gegners zu erlangen. Ein Hilfsmittel dazu könnte ein funktionsfähiger Quantencomputer mit einer hinreichenden Anzahl von Q-Bits sein. Die erfolgreiche Entwicklung des Quantencomputers erzwinge aber gleichzeitig die Erforschung neuer, „post-quantenkryptographischer“ Verfahren, an denen heute schon gearbeitet wird.

Ein Unternehmen, das in dieser Richtung schon weit vorangeschritten ist, ist die in Montreal ansässige Quantum e-Motion (TSXV: QNC; FRA: 34Q0). Quantum e-Motion steht nach eigener Aussage kurz vor dem Launch einer Hardware in Form eines tragbaren QRNG USB-Sticks. Anders als die von Prof. Lauster beschriebene Photonon-Technologie nutzt die Technologie von Quantum e-Motion Quanteneffekte auf der Ebene von Elektronen. Auf die aufwändige Erzeugung von Licht- bzw. Laserstrahlen kann verzichtet werden.

CEO Francis Bellido erklärte Anfang des Jahres (noch vor dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine) in einem Interview, dass sein Unternehmen in Kürze einen Prototyp vorlegen wird: „Wir arbeiten mit Syntronic Research and Development Canada Inc., einem Ingenieurbüro, das sich auf verschiedene Produkttypen spezialisiert hat, zusammen. Wir sind dabei, das Produkt zu finalisieren und zu testen. Wir erwarten das erste funktionierende Produkt innerhalb eines Monats, und danach müssen wir einen Zertifizierungsprozess durchlaufen.“

Das angekündigte Zeitfenster von einem Monat hat Bellido nicht einhalten können. Das hat die Aktie des Unternehmens aber nicht davon abgehalten, sich seit Beginn des Krieges in der Ukraine zu verdoppeln. Der Markt wettet offenbar darauf, dass der Prototyp in Kürze vorgestellt wird. Bereits die friedlichen Anwendungen sind ein potenzieller Game-Changer für Cybersicherheit – leider ist in der gegenwärtigen Lage aber wohl absehbar, dass sich auch das Militär für die Technologie interessieren wird. Wir bleiben – aus traurigem Anlass – an der Story dran.

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