Alkaline-Batterie von Varta.
Donnerstag, 30.12.2021 11:19 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 2485

Milliarden-Zukunftsmarkt: Batterie-Recycling: Wie Anleger von "grüner" E-Mobilität profitieren können

Alkaline-Batterie von Varta. ©pixabay.com

Foto: Foto: Christoph Soeder/dpa - dpa-Bildfunk

Batterie-Recycling im großen Stil wird kommen, da sind sich Experten und Marktanalysten sicher. Bisher hat der Markt das Thema nur kurz gestreift. Das Potenzial für Anleger von Beginn an mitzumischen ist daher enorm.

Der Markt für Elektroautos nimmt zu. Technologische Entwicklungen wie Batterie-Recycling könnten die Lieferketten zum einen effizienter gestalten und zum anderen die Batteriepreise zukünftig senken.

Eine neue Studie des Fraunhofer Instituts hat kürzlich Marktpotenziale des Batterie-Recyclings für Europa untersucht und kam zu dem Schluss, dass sich Europa zu einem Leitmarkt für ein grünes und hocheffizientes Batterie-Recycling entwickeln kann. Die Studienergebnisse deuten auf ein jährliches Wachstum der Recyclingindustrie von über 30 Prozent in den nächsten Jahren hin.

Der Rücklauf von Traktionsbatterien aus Elektrofahrzeugen spiele dabei mittelfristig die Hauptrolle. Wir haben uns bei Experten und Analysten umgehört, um das Marktpotenzial abzuklopfen und einschätzen zu können, was ein Unternehmen mitbringen muss, um bei diesem Zukunftsthema mitspielen zu können.

"Batterien sind die Achillesferse der E-Mobilität"

Gabor Vogel, Analyst bei der DZ-Bank, fasst für uns zusammen: "Die globale Fahrzeugflotte wird zunehmend elektrifiziert und Batterien sind die Achillesferse der E-Mobilität. Recycling nimmt in der Zukunft eine immer wichtigere Stellung ein, weil es den Aspekt der Nachhaltigkeit unterstreicht. Bei der Batterieproduktion aus recycelten Materialien kann zum Beispiel der CO2-Fußabdruck reduziert werden. Aber auch bei der Sicherstellung der Versorgung wichtiger Metalle kann eine funktionierende Kreislaufwirtschaft helfen."

Marktvolumen bei 1,4 Milliarden US-Dollar

Autobauer setzen laut Vogel vielfach auf eigene Recycling-Betriebsstätten. So habe beispielsweise Volkswagen eine Pilotanlage zu Jahresbeginn in Salzgitter in Betrieb genommen. Größere Batterie-Rückläufer würden Ende der 2020er Jahre erwartet: "Weltweit dürften bis 2030 kumuliert etwa 15 Millionen Tonnen Lithium-Ionen-Batterien das Ende ihres Lebenszyklus erreichen. Bei den Recyclingverfahren können über 90 Prozent der Materialien wiedergewonnen werden. Das Marktvolumen für das Recycling von Lithium-Ionen-Batterien lag weltweit 2019 bei etwa 400 Millionen US-Dollar. Bis 2028 schätzt "The Insight Partners" eine jährliche Wachstumsrate von rund 20 Prozent – damit sollte das Marktvolumen auf 1,4 Milliarden US-Dollar steigen."


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Zentrum des Anlegerinteresses

Ohne Frage ist, so Vogel, das Marktpotenzial enorm. Allerdings seien viele Unternehmen noch klein und es laufen zum Teil noch Pilotphasen zum Recyclingverfahren von Batterien. Die Herausforderungen für die Recyclingfirmen sieht Vogel aber auch recht hoch: "Einerseits muss der Recyclingprozess einfach skalierbar sein – hierfür müssen die Kapazitäten zukünftig deutlich gesteigert werden. Inwieweit das reibungslos funktioniert, müssen viele Unternehmen erst noch beweisen. Andererseits ist es auch nicht trivial, die Logistik rund um das 'Sammeln' der Altbatterien sicherzustellen. Unternehmen, die beide Herausforderung gut meistern und ein überlegenes technisches Recyclingverfahren anwenden, werden im Zentrum des Anlegerinteresses stehen."

Recycling im großen Stil ab Mitte der 2030er

Batterieforscher Professor Maximilian Fichtner rechnet erst ab Mitte der 2030er Jahre mit Recycling im großen Stil und führt im Gespräch mit wallstreet:online aus: "Batterien in E-Autos, die heute verkauft werden, halten ca. 2000 Vollzyklen aus, das sind mehrere 100.000 Kilometer, bevor sie das 'end-of-life'-Kriterium von 80 Prozent Restkapazität erreicht haben. Danach können sie außerhalb des Fahrzeugs noch für fünf bis zehn Jahre eine Art 'Rentnerdasein' als Stationärspeicher z. B. in einem Wind- oder Solarpark fristen – bevor es dann ins Recycling geht. Es ist deshalb damit zu rechnen, dass es größere Rückläufe ins Recycling erst ab etwa Mitte der 2030er Jahre geben wird. Bis dorthin müssen die notwendigen Recycling-Kapazitäten aufgebaut sein."

Dass es ein Recycling in großem Stil geben wird, davon sei auszugehen, so der Batterieexperte: "Ich halte das auch für einigermaßen gut planbar. Firmen, die sich hier mit einer innovativen Technik gut positionieren, werden gute Marktmöglichkeiten haben."

Hohe Volatilität bei den Aktienkursen

Zwar ist laut Gabor Vogel Batterie-Recycling ein wichtiges Zukunftsthema. Allerdings seien viele Unternehmen noch relativ klein aufgestellt und damit die Volatilität naturgemäß sehr hoch: "Anstatt auf hochgejubelte Unternehmen zu setzen, sollte man eher diejenigen in den Fokus nehmen, die ihre operativen Hausaufgaben erledigen und in der Lage sind, ihre Kapazitäten zu erweitern. Sicherlich wird es auch immer wieder Enttäuschungen geben, weil sich nicht alle Recyclingverfahren durchsetzen werden."

Pure Player

Jürgen Pieper vom Analysehaus Metzler sagte im Gespräch mit wallstreet:online: "Ja, Batterie-Recycling dürfte ein sehr großes Thema werden. Wir stehen erst ganz am Anfang einer sehr dynamischen Entwicklung." Das Thema sei bisher vom Markt nur kurz gestreift worden, das Potenzial dementsprechend noch groß.

Laut Pieper werden sich die Hersteller selbst dieses Geschäft aneignen: "Daneben gibt es (wenige) Spezialisten, vor allem die belgische Umicore. Wir können keine direkte Empfehlung dafür abgeben, da wir die Aktie nicht covern. Aber sie sind sicher ganz vorne im Wettbewerb."

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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