Der Ölpreis ist am Dienstag sprunghaft angestiegen und verzeichnet damit die längste Serie von Monatsgewinnen seit mehr als einem Jahrzehnt. Die EU hat ein neues Öl-Embargo gegen Russland beschlossen.
Bereits am Montag stieg der Rohölpreis der Sorte Brent auf ein Zwei-Monats-Hoch. Peking hatte am Sonntag die Pandemie-Beschränkungen gelockert und den jüngsten Covid-Ausbruch für "unter Kontrolle" erklärt. Auch in Shanghai, das zwei Monate lang abgeriegelt war, haben die Behörden die Beschränkungen schrittweise gelockert. China ist der größte Erdölimporteur der Welt. Der Markt war besorgt über eine nachlassende Nachfrage aus China.
Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union haben sich schließlich am späten Montagabend grundsätzlich darauf geeinigt, 90 Prozent der Ölimporte aus Russland bis Ende 2022 zu kürzen. So berichtet es Reuters. Es ist die bisher härteste Sanktion der Union gegen Moskau seit dem Einmarsch in der Ukraine vor drei Monaten.
Rohöl der Sorte Brent überstieg daraufhin am Dienstag die Marke von 124 US-Dollar pro Barrel. Für US-Öl der Sorte WTI wurden bis zu 119,27 US-Dollar je Barrel bezahlt, ein Plus von 3,65 Prozent.
Das jüngste Sanktionspaket der EU sieht vor, Ölimporte aus Russland über den Seeweg zu unterbinden. Zudem wollen Deutschland und Polen auch kein Öl mehr über Pipelines beziehen.
Die Ölpreise stiegen im März auf den höchsten Stand seit 2008 und haben in diesem Jahr bisher mehr als 55 Prozent zugelegt. Die sprunghaft gestiegenen Energiepreise werden als wichtiger Faktor für die weltweit stark steigende Inflation angesehen. Analysten warnen nun davor, dass der Ölpreis noch weiter steigen könnte.
Die deutsche Inflation ist im Mai mit 7,9 Prozent bereits auf den höchsten Stand seit fast einem halben Jahrhundert gestiegen. Der Preisanstieg war zuletzt während des Ölschocks von 1973/74 so hoch. Die Inflation in der Eurozone hat, wie am Dienstag bekanntgegeben wurde, einen Rekordwert von 8,1 Prozent erreicht.
Die Aktienmärkte reagieren mit Abschlägen. Der EURO STOXX 50 und der DAX notieren Dienstagmittag 0,64 Prozent im Minus. Anleger fürchten, die Europäische Zentralbank könnte aufgrund der Rekordinflation ihre Zinsen womöglich stärker anheben als gedacht.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion
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