Spekulationen, dass ein neues Sanktionspaket der USA gegen Russland als Reaktion auf den Tod des Kreml-Kritikers Nawalny auch die Metalle Aluminium und Nickel betreffen könnte, ließen die beiden ansonsten eher schwächelnden Metallpreise zur Wochenmitte nach oben schnellen. Heute will das Weiße Haus Konkretes verkünden, wie Commerzbank-Analystin Barabara Lambrecht in der heutigen Ausgabe von „Rohstoffe Aktuell“ schreibt.
Die Wahrscheinlichkeit, dass die neuen Maßnahmen gerade diese beiden Metalle träfen, gelte als hoch, da Großbritannien im Zuge der Ausweitung seiner Sanktionen im Dezember eine internationale Abstimmung angedeutet habe, heißt es weiter.
„Zwar werden russische Aluminiumimporte in den USA bereits seit letztem März mit einem abschreckenden Zoll von 200 Prozent belegt, so dass die ohnehin schon geringen Importe weiter abgesackt waren. Sollten jedoch sogenannte Sekundärsanktionen verhängt werden, würden diese auch Unternehmen außerhalb der USA treffen, die ihre Aluminiumgeschäfte in US-Dollar abwickeln oder um ihre Geschäfte in den USA fürchten müssen“, so Lambrecht.
Zudem sei befürchtet worden, dass die EU ihre Sanktionen auf weitere Aluminiumprodukte aus Russland ausweiten könnte. Bisher seien nur zwölf Prozent der Aluminiumimporte betroffen. Mitte der Woche habe man sich auf ein 13. Sanktionspaket geeinigt. In den Medienberichten tauche Aluminium allerdings nicht auf. Die formale Verabschiedung sei für den 24. Februar vorgesehen, heißt es weiter.
„Ansonsten bleibt die Stimmung am Aluminiummarkt aber angeschlagen. Zwar meldete das International Aluminium Institute für Januar einen leichten Rückgang der weltweiten Aluminiumproduktion gegenüber dem Vormonat, dieser fällt aber kaum ins Gewicht, da die Unternehmen der Branche von einer extrem schwachen Nachfrage berichten“, so Lambrecht.