US-Dollar-Noten.
Donnerstag, 12.05.2022 11:59 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1149

"Niemand will short sein": US-Dollar im historischen Bullenmodus: Das sind die Risiken für die Märkte

US-Dollar-Noten. pixabay.com

Während der US-Dollar gegenüber anderen wichtigen Währungen an Stärke gewinnt, sieht die Wall Street Bank Morgan Stanley potenzielle Risiken für Märkte und Wirtschaft. Was Anleger beachten sollten!

Der Ruf nach dem sichersten aller sicheren Häfen? Die aggressiven Zinserhöhungen der Fed und die globalen Schocks durch den Krieg in der Ukraine sowie die Abriegelung Chinas treiben allesamt mehr Geld in den US-Dollar. Für die Analysten von Morgan Stanley berge das folgende Risiken:

Ein starker US-Dollar sei zum einen ein schlechtes Omen für Schwellenländer, die von Dollar-Schulden abhängig sind. Für die Regionen werde es schwieriger, diese Schulden zu bedienen. Heute befinden sich jedoch viele Schwellenländerregionen in einer ausgezeichneten Haushaltslage und verfügen über reichlich Devisenreserven. Weite Teile Lateinamerikas würden sogar von der globalen Angebotsverknappung profitieren.

Auch berge der steigende US-Dollar zusätzliche Risiken für die US-Notenbank, die versucht, die Inflation einzudämmen, ohne die Wirtschaft in eine Rezession zu treiben. Kurzfristig könne der stärkere US-Dollar die Kaufkraft von Unternehmen und Verbrauchern bei Importen zwar stärken und so dazu beitragen, den Inflationsdruck zu verringern.

Gleichzeitig könne er aber auch die US-Exporte und die Umrechnung der Auslandsgewinne von US-Unternehmen beeinträchtigen, was das Wachstum bremst. Längerfristig könnte die Stärke der Währung zu einer weiteren Verschärfung der finanziellen Bedingungen beitragen.

Im bisherigen Jahresverlauf hat der US-Dollar gegenüber einem Korb anderer wichtiger Währungen um etwa acht Prozent zugelegt, so Morgan Stanley Analysten. In den letzten zwölf Monaten ist er um knapp 15 Prozent gestiegen und hat kürzlich ein 20-Jahres-Hoch erreicht.

Die unterschiedlichen Maßnahmen der Zentralbanken verursachen zudem die relative Schwäche anderer Währungen.

In Japan führe die Zentralbank eine "Renditekurvensteuerung" durch. Dies sei laut Morgan Stanley ein Versuch die Kreditkosten über verschiedene Laufzeiten hinweg aktiv zu steuern. Gleichzeitig werde Geld gedruckt, um eine höhere strukturelle Inflation zu erzeugen und einen Weg aus der fast 40-jährigen Deflation zu finden. Dementsprechend sei der Yen kürzlich auf ein 20-Jahres-Tief gegenüber dem US-Dollar gefallen.


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Der Euro sei schwächer geworden, weil das Risiko einer Rezession im Zusammenhang mit dem Russland-Ukraine-Krieg wächst und die Europäische Zentralbank versucht, die unvermeidliche Straffung der Geldpolitik hinauszuzögern.

In China verschlechtert die Umsetzung der Null-Covid-Politik die Aussichten auf eine wirtschaftliche Erholung. Die Zentralbank habe zu einer Lockerung der Politik gedrängt. Dies habe zu einer Abwertung des Yuan geführt, so die Analysten.

Die Wall Street ist sich einig, dass der US-Dollar weiter steigen wird, solang die Angst die Märkte beherrscht: "Es gibt keine andere Alternative", zitiert Bloomberg Kit Juckes, Chef-Devisenstratege bei Societe Generale. "Wenn es ein einziges großes, schlechtes Ereignis in der Welt gibt, oder einen großen Einbruch bei den Aktien, oder ein geopolitisches Ereignis, wird der US-Dollar in die Höhe schnellen, so dass sicherlich niemand short sein will."

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass eine anhaltende Dollarstärke die Aussichten für die Wirtschaft und die Märkte erschweren könnte. Diese Auswirkungen werden möglicherweise derzeit von Anlegern unterschätzt. Morgan Stanley rät Anlegern, den US-Dollar genau zu beobachten und eine Neugewichtung des internationalen Engagements, insbesondere bei Aktien, in Betracht zu ziehen.

Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion

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