Mehrere Bündel US-Dollar.
Donnerstag, 27.10.2022 15:10 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 937

Notenbank vs. Inflation: Leitzins rauf auf zwei Prozent: Die EZB zieht die Zügel weiter an

Mehrere Bündel US-Dollar. © Adam Gault / DigitalVision / Getty Images http://www.gettyimages.de

Trotz unveränderter Sorge vor einer Rezession haben die Euro-Währungshüter den Leitzins wie erwartet um 75 Basispunkte auf zwei Prozent angehoben. Der DAX drehte anschließend ins Plus.

Auch der Einlagenzins für Banken klettert um 75 Basispunkte auf nunmehr 1,5 Prozent. Die Europäische Zentralbank will sich damit gegen die Rekordinflation im Euroraum stemmen. 

Der Kampf gegen die Teuerung, die mit zuletzt rund zehn Prozent fünf Mal so hoch liegt wie das Inflationsziel der EZB, hat damit offenbar weiter Vorrang vor dem Bekämpfen der drohenden Wirtschaftskrise in Europa. „Die Inflation ist nach wie vor deutlich zu hoch und wird für längere Zeit über dem Zielwert bleiben“, betonte die EZB.

Der Zinsschritt um 75 Basispunkte war von Experten erwartet worden (unter anderem auch von Commerzbank Chefvolkswirt Jörg Krämer HIER bei w:o TV). Sowohl der DAX als auch der Euro drehten nach der Zinsnachricht leicht ins Plus. Größere Kurssprünge blieben aber aus. Die Entscheidung der EZB war weitgehend eingepreist.

Es ist der zweite große Zinsschritt innerhalb weniger Wochen. Schon im September hatte die EZB die Zinsen um 75 Basispunkte hochgeschraubt. Die Falken im EZB-Gremium wie Bundesbank-Präsident Joachim Nagel drängen auf weitere Zinsschritte. Verglichen mit den Kollegen der US-amerikanischen Notenbank Fed war die EZB zunächst sehr behutsam mit Zinserhöhungen umgegangen. Jetzt also erhöht sie die Schlagzahl.

"Zwar können die Notenbanker kurzfristig nur wenig dazu beitragen, die Teuerung zu dämpfen", kommentiert Dr. Jan Holthusen, Bereichsleiter DZ BANK Research, die Entscheidung. Am Freitag veröffentlicht das Statistische Bundesamt frische Zahlen zur Inflation in Deutschland.

"Ihre entschlossene Haltung demonstriert aber, dass die Institution gewillt ist, die massive Zielverfehlung von zwei Prozent nicht auf Dauer zu tolerieren", schreibt Holthusen weiter. "Trotzdem ist die EZB mit ihren Zinserhöhungen zu spät dran. Erste Erhöhungen wären schon vor einem Jahr angebracht gewesen. Nun versucht die EZB mit Jumbo-Zinsschritten Schadensbegrenzung zu betreiben. Das Zeitfenster könnte knapp werden, wenn die Eurozone in eine tiefe Rezession rutscht, was wahrscheinlich ist. Weitere Zinserhöhungen wären in einem solchen Umfeld zwar nicht unmöglich, aber deutlich schwerer zu vermitteln."

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion

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