BERLIN (dpa-AFX) - Der PC-Marktführer Lenovo stellt sich auf längeren Rückenwind durch die Corona-Krise ein. Das liege unter anderem daran, dass Unternehmen verstärkt von Desktop-Computern auf Notebooks umstiegen, um ihren Beschäftigten auch dauerhaft das Arbeiten von Zuhause aus zu ermöglichen, sagte Lenovo-Manager Mirko Krebs der Deutschen Presse-Agentur. Außerdem dürfte es mehr Geschäft durch die Digitalisierung von Schulen und den Ausbau von Rechenzentren geben.
In der Branche war zuvor erwartet worden, dass die PC-Nachfrage nach dem Schub durch den massenhaften Umstieg auf das neuere Betriebssystem Windows 10 zum Jahreswechsel schnell wieder abflauen wird. Doch mit dem Wechsel ins Homeoffice in der Corona-Krise entstand eine Sonderkonjunktur - während es zum Teil Engpässe in der Produktion wegen der Mobilitätsbeschränkungen in China gab. Bei Lenovo stiegen die Notebook-Verkäufe in Deutschland im ersten Quartal im Jahresvergleich um ein Drittel im Verbraucher-Segment und um gut 40 Prozent im Firmengeschäft. "Viele Unternehmen haben realisiert, dass sie ihre Mitarbeiter gar nicht nach Hause schicken können", sagte Krebs.
Zum Jahreswechsel war der PC-Markt noch vom Windows-Umstieg angetrieben worden - Microsoft (Microsoft Aktie)
- was dann im März in ein Minus von 70 Prozent umschlug.
Branchenexperten rechnen damit, dass mit der neuen Mobilität beim Arbeiten die bereits seit Jahren schwächelnden Desktop-Verkäufe noch weiter sinken werden.
Der Lenovo-Konzern schloss das vergangene Quartal insgesamt mit einem Umsatzrückgang von zehn Prozent auf 10,6 Milliarden US-Dollar, der Gewinn ging um fast zwei Drittel auf 43 Millionen Dollar (Dollarkurs) zurück./so/DP/eas
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