Logo des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media SE auf einem Bürogebäude
Donnerstag, 11.04.2024 14:00 von | Aufrufe: 838

ProSiebenSat.1 leitet Verkauf von Verivox und Flaconi ein – Spannungen mit Hauptaktionär MFE verschärfen sich

Logo des deutschen Medienunternehmens ProSiebenSat.1 Media SE auf einem Bürogebäude - ©iStock

Der deutsche Medienkonzern ProSiebenSat.1 hat offiziell den Verkauf seiner E-Commerce-Unternehmen Verivox und Flaconi angekündigt, ein Schritt, der vom italienischen Großaktionär MediaForEurope (MFE) gefordert wurde. Laut Bert Habets, CEO von ProSiebenSat.1, zielte dieser Schritt darauf ab, die Rentabilität der Unternehmensgruppe zu steigern und durch den Verkauf der beiden "größten Assets" maximalen Wert zu generieren. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Beziehung zwischen ProSiebenSat.1 und seinem größten Aktionär MFE, der fast 30% der Anteile hält, zunehmend angespannt erscheint.

MFE, eine von der Familie Berlusconi geführte italienische Holding, hat in der Vergangenheit Interesse bekundet, das Fernsehgeschäft von ProSiebenSat.1 zu stärken, während es gleichzeitig vorgeschlagen hat, das E-Commerce- und Dating-Segment des Unternehmens abzuspalten und möglicherweise an die Börse zu bringen. Diese Vorschläge wurden jedoch vom Vorstand und Aufsichtsrat von ProSiebenSat.1 abgelehnt, da sie eine Einschränkung der Handlungsfreiheit des Unternehmens und keinen Mehrwert für die Aktionäre darstellen würden.

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) hat sich ebenfalls gegen die Pläne von MFE ausgesprochen. Daniela Bergdolt, Vizepräsidentin der DSW, kritisierte die Vorschläge als potenziellen Versuch, eine "Bad Bank" zu schaffen, die darauf abzielt, Unternehmensteile schnell zu veräußern und dabei den Wert für die Aktionäre zu mindern. Dieses Vorgehen würde nach Meinung der DSW den Interessen der Anteilseigner zuwiderlaufen.

Die Aktionäre von ProSiebenSat.1 sind aufgerufen, ihre Stimmen auf der kommenden Hauptversammlung am 30. April zu nutzen, um sich den als unternehmensschädlich angesehenen Plänen von MFE entgegenzustellen. Aufgrund der Aktionärsstruktur des Konzerns könnten dabei jede Stimme zählen und potenziell über den Ausgang der Abstimmungen entscheiden.

Die Kontroverse um die strategische Ausrichtung von ProSiebenSat.1 und die Rolle von MFE als aggressivem Hauptaktionär werfen Fragen über die Zukunft des Konzerns und seiner verschiedenen Geschäftsbereiche auf. Während MFE möglicherweise weitere Stimmrechte an ProSiebenSat.1 erwirbt, abhängig von Marktentwicklungen und strategischen Optionen, bleibt die langfristige Ausrichtung des Konzerns ungewiss.


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