Eine Restaurantküche (Symbolbild).
Mittwoch, 03.08.2022 16:14 von | Aufrufe: 1728

ROUNDUP 2/Trotz vieler Risiken: Rational bestätigt Prognose - Aktie sackt ab

Eine Restaurantküche (Symbolbild). © zaemiel / iStock / Getty Images Plus / Getty Images http://www.gettyimages.de/

(neu: aktueller Kurs)

LANDSBERG AM LECH (dpa-AFX) - Der Großküchen-Ausstatter Rational hat trotz der Engpässe in der Lieferkette und steigender Kosten seine Prognose bestätigt. Demnach soll der Umsatz im laufenden Jahr um zehn bis 15 Prozent steigen, wie der im MDax notierte Konzern am Mittwoch in Landsberg am Lech mitteilte. Die Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) soll weiter leicht über dem Vorjahreswert von etwas mehr als 20 Prozent liegen. An der Börse sorgten die Zahlen und der lediglich bestätigte Ausblick für kräftige Verluste - zumal das Ergebnis des ersten Halbjahres auch nicht positiv überraschte.

In den ersten sechs Monaten legte der Umsatz um ein Fünftel auf 458 Millionen Euro zu. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) zog um zehn Prozent auf 93 Millionen Euro an. Die Ebit-Marge ging dementsprechend auf 20,3 (Vorjahr 22,3) Prozent zurück. Der Umsatz fiel damit etwas höher aus, als Experten erwartet hatten. Die Entwicklung des operativen Gewinns fiel wie erwartet aus. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 64 Millionen Euro und damit zehn Prozent mehr als vor einem Jahr. Nach einem kräftigen Einbruch der Aufträge in der Corona-Pandemie hat sich der Auftragseingang inzwischen wieder normalisiert.

Ende Juni lag der Auftragsbestand bei rund 400 Millionen Euro - deutlich mehr als während der Corona-Krise. "Nachdem wir im März einen absoluten Spitzenwert bei den monatlichen Auftragseingängen gesehen haben, normalisieren sich diese zunehmend", sagte Unternehmenschef Peter Stadelmann. "Das bedeutet aber nicht, dass unsere Kochsysteme weniger attraktiv sind. Ganz im Gegengenteil - die Aufträge sind auch nach den weltweiten Preisanpassungen weiterhin auf erfreulichem Niveau."

Die weitere Entwicklung des Umsatzes hängt nach den Worten des Finanzchefs Jörg Walter allerdings weniger von der Auftragsentwicklung ab. Vielmehr werde sie von der Verfügbarkeit von Bauteilen bestimmt, insbesondere elektronischer Komponenten. "Die wesentlichen Risiken bleiben weiterhin bestehen und sind schwer zu prognostizieren." Kostensteigerung und Versorgungsengpässe wegen der Lockdowns in Shanghai und des Ukraine-Kriegs beträfen Rational (Rational Aktie) weiter indirekt. Zudem seien die Folgen einer möglichen Gasrationierung in Deutschland auf die Lieferanten und Rational schwer zu beurteilen.

"Sollten sich die genannten Risiken stärker materialisieren als sie sich in den ersten sieben Monaten abgezeichnet haben", sei die Prognose nicht zu halten. Dagegen sehe das Unternehmen, dass Erhöhungen der Verkaufspreise zu wirken begännen und sich im zweiten Halbjahr niederschlagen würden. Daher sei in einem freundlicheren Umfeld mit stabiler Teileverfügbarkeit und positiven Effekten aus Preiserhöhungen und dem schwachen Euro ein Umsatzniveau am oberen Ende der Prognose oder leicht darüber realistisch. "Da der anhaltende Kostendruck negativ auf die Ebit-Marge wirkt, rechnet Rational auch in diesem Szenario mit einem absoluten Ebit im Rahmen der ursprünglichen Erwartungen."

Nach bis zum Mittag eher moderaten Verlusten sackte das Papier am Nachmittag um bis zu neun Prozent auf knapp über 600 Euro ab. Damit lag sie klar am Ende des MDax. Die Nachfrage nach Produkten des Ausrüsters gewerblicher Küchen sei noch immer gut, habe sich aber normalisiert, schrieb Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank. Einer anhaltenden Knappheit von Halbleitern stünden höhere Preise und günstige Wechselkurse gegenüber.

Er hält die Papiere aber wie sein Kollege Sebastian Kuenne von der kanadischen Bank RBC trotz der bereits starken Korrektur für überbewertet. Beide raten vom Kauf ab, obwohl der Börsenwert zuletzt kräftig gefallen ist. Seit dem Rekordhoch von mehr als 1000 Euro ging es mit dem Kurs um mehr 40 Prozent nach unten. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens, das mehrheitlich der Familie und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Walter Kurtz gehört, beläuft sich damit auf knapp sieben Milliarden Euro./zb/mis/jha/he


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