DARMSTADT (dpa-AFX) - Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck
Die Papiere der Darmstädter gewannen in der Spitze über vier Prozent auf 165,55 Euro. Analyst Peter Spengler von der DZ Bank vermutete "positive Auswirkungen" auf den Konsens nach den guten Resultaten zum Jahresauftakt. "Bei Merck wird bei Electronics und Life Science eine Wendepunkt-Story gespielt", schrieb der Experte. "Bei Electronics scheint die positive Wende früher zu kommen als erwartet." Auch am Mittag konnte das Wertpapier die Gewinne noch halten. Seit Jahresbeginn hat sich der Börsenwert des Pharmakonzerns damit um rund 14 Prozent erhöht.
Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets schrieb: "Spitzenreiter im Dax heute Morgen ist die Aktie von Merck. Nicht, weil die Zahlen annähernd so gut waren wie die der Commerzbank (Commerzbank Aktie)
Wie der Dax
Konzernchefin Garijo sieht allerdings Licht am Ende des Tunnels. So dürfte der Lagerabbau bis Ende Juni abgeschlossen sein. "Dies wird sich aber aufgrund der Herstellungs- und Lieferzeiten für von Kunden bestellte Produkte erst im zweiten Halbjahr signifikant positiv auf den Umsatz auswirken", hieß es weiter zur Begründung. Sie hält eine schrittweise Rückkehr zum organischen Wachstum auf Konzernebene für machbar.
Der Bereich Healthcare war unterdessen ein Lichtblick für den Konzern: Der Umsatz stieg hier organisch um rund 10 Prozent auf 2,05 Milliarden Euro. Hier erholte sich etwa der kontinentalchinesische Markt im Vergleich zu einem von hohen Covid-19-Infektionsraten belasteten Vorjahresquartal.
Auch die kleinste Sparte Electronics wuchs organisch um 6,3 Prozent auf 0,93 Milliarden Euro, besonders dank höherer Nachfrage nach Halbleitermaterialien. Darunter fielen unter anderem Materialien für moderne Logikchips. Da die Nachfrage in anderen Märkten jedoch zurückhaltend blieb, sieht Merck darin noch kein Signal für eine allgemeine Trendwende im Halbleitergeschäft.
Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan kommentierte: "Insgesamt sehen wir starke Ergebnisse, einen quantitativen Ausblick, der den Konsens untermauert, und erste Anzeichen für die Erholung im Bereich Process Solutions als positiv an."
Insgesamt ging der Umsatz der drei Monate bis Ende März um 3,3 Prozent auf etwas mehr als 5,1 Milliarden Euro zurück. Branchenexperten hatten damit gerechnet. Bereinigt um Sondereffekte wie Wechselkurs-Belastungen insbesondere beim chinesischen Yuan lag der Rückgang bei 1,2 Prozent. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel um 8,4 Prozent auf 1,45 Milliarden Euro. Analysten hatten im Schnitt etwas weniger erwartet.
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Der Konzern präzisierte zudem seine bisherige qualitative Prognose, den Umsatz und operativen Gewinn organisch steigern zu können. Die nun bei der Vorlage der Quartalszahlen veröffentlichten absoluten Werte liegen im Rahmen der Erwartungen der Analysten./lfi/ngu/stk
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