BERLIN (dpa-AFX) - Die Nutzung der neu eingeführten Corona-Warn-App sollte nach Meinung der SPD-Vorsitzenden Saskia Esken auch in Schulen mit strengen Handyverboten möglich sein. Es sei "durchaus geboten, dass auch Schülerinnen und Schüler die App nutzen", sagte Esken dem "Handelsblatt" (Dienstag). "Ich bin hier klar für eine Lockerung. Aber nicht nur wegen der Corona-Warn-App." Der verantwortliche Umgang mit dem Smartphone müsse auch in der Unterrichtssituation gelernt werden, sagte die Sozialdemokratin.
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, sagte dazu der Deutschen Presse-Agentur: "Über ein Handyverbot an einer Schule entscheiden Lehrkräfte, Eltern und Schüler gemeinsam entsprechend der spezifischen Situation vor Ort. Das ist sinnvoll, damit die Schulgemeinschaft den jeweiligen Gegebenheiten bestmöglich Rechnung tragen kann. Wenn das Handy auf Grund eines schulinternen Verbots in der Tasche bleiben soll, wird das der Funktion der App vermutlich nicht im Wege stehen." Nicht ersetzen könne die Anwendung den Arbeitsschutz in der Schule. Hygiene- und Abstandsregeln seien weiterhin das A und O.
Die verzögerte Einführung der App geht laut Esken auch auf Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zurück. Dessen anfängliche Vorstöße, etwa die zunächst geplante Nutzung von Standortdaten, seien nicht wirklich durchdacht gewesen. "Auf dieser Basis hätten wir eine erstklassige Überwachungs-App bekommen." Damit habe der Minister viel Porzellan zerschlagen und auch Vertrauen verspielt, sagte Esken.
Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes ist am frühen Dienstag zum Download bereitgestellt worden. Nutzer konnten die App bereits in der Nacht zum Dienstag auf ihr Smartphone herunterladen. Im App-Store von Google (Alphabet A Aktie)
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