Der Vorstandschef von Gerry Weber versucht, den schwächelnden Modekonzern ein weiteres Mal mit einem Sanierungsprogramm voran zu bringen.
Die Verzweiflung bei Ralf Weber muss groß sein: In bester Lage von Düsseldorf, direkt gegenüber dem Weltstadthaus von Peek & Cloppenburg und von Filialisten wie Zara und Esprit, hat er den Flagship-Store von Gerry Weber geschlossen. Stattdessen zieht ab Oktober dort die junge, japanische In-Marke Uniqlo ein.
Wie groß die Not des Vorstandschefs von Gerry Weber ist, zeigt sich auch in den aktuellen Zahlen: Der Umsatz sank im dritten Quartal um 11,4 Prozent zum Vorjahr auf nur noch 170 Millionen Euro. Das betriebliche Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) rutschte von plus 6,1 auf minus 1,3 Millionen Euro ab.
Ralf Weber verspricht zwar: „Wir verändern gerade unsere Denk- und Arbeitsweise grundlegend – ohne jegliche Tabus.“ Doch dass dem 54-jährigen Sohn von Firmengründer Gerhard Weber wirklich die Trendwende gelingt, mag kaum noch jemand glauben. Zu oft hatte er versprochen, das Unternehmen wieder auf Wachstumskurs zu bringen.
Doch auch mit dem großen Sanierungsprogramm „Fit4growth“ konnte er nicht alle Probleme des Modekonzerns lösen. Jetzt will er im zweiten Anlauf mit einem „Performance-Programm“ Gerry Weber generalüberholen. Seit Ralf Weber vor dreieinhalb Jahren an die Vorstandsspitze rückte, läuft es nicht mehr rund bei der einstigen Vorzeigefirma.
Heute kämpft das westfälische Unternehmen mit vielen Problemen: Das Filialnetz ist zu groß, die Kollektion veraltet und das Onlinegeschäft zu klein. Anfangs wurde dem Junior noch zugutegehalten, dass er viele Altlasten vom Vater übernommen habe. Doch diese Argumente ziehen inzwischen nicht mehr.
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