Siemens Energy hat auch im dritten Geschäftsquartal erhebliche Verluste gemacht. Probleme bereiteten vor allem die Russland-Geschäfte sowie die Windkrafttochter Siemens Gamesa.
Die Zeichen stehen weiter auf Rot: Wie Siemens Energy am Montag mitteilte, ist im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2022 ein Nettoverlust von 533 Millionen Euro entstanden. Im Jahr zuvor lag der Verlust während dieser Zeitspanne – von April bis Juni – noch bei 307 Millionen Euro. Die schlechten Zahlen lassen sich hauptsächlich auf zwei Ursachen zurückführen: eine teure Restrukturierung des Russland-Geschäfts und die weiterhin schwächelnde spanische Windenergietochter Siemens Gamesa.
Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis (EBITA) des Unternehmens verschlechterte sich von 54 Millionen Euro im Vorjahr auf minus 131 Millionen Euro. Die entsprechende Marge sank von 0,7 auf minus 1,8 Prozent.
Zwei Probleme sind für den größten Teil der Verluste verantwortlich. Zum einen kam die sonst solide laufende Sparte Gas and Power (GP) ins Straucheln. Der Zweig litt vor allem unter dem Abbau des Russlandgeschäfts, der einen negativen Sondereffekt von rund 200 Millionen Euro verursachte. Dem Unternehmen zufolge wird der Nettoverlust durch die Restrukturierung noch weiter steigen, bis zum Jahresende soll der Umbau allerdings abgeschlossen sein.
Ein weiterer Grund für das schlechte EBITDA dürften die roten Zahlen bei Umsatz und Gewinn sein, die die Windkrafttochter Siemens Gamesa in der vergangenen Woche vorgelegt hatte. Der Windanlagenbauer leidet derzeit vor allem unter hohen Rohstoffkosten und Lieferengpässen und kämpft mit anhaltenden Problemen bei den eigenen Landturbinen.
Siemens Energy hält etwa drei Viertel an Siemens Gamesa und plant, die restlichen Anteile zu übernehmen und in den Konzern zu integrieren. Hierfür wurden eigenen Angaben zufolge bereits Barsicherheiten in Höhe von 1,15 Milliarden Euro zugunsten der spanischen Wertpapier- und Börsenaufsichtsbehörde hinterlegt.
Auch wenn Konzernchef Christian Bruch mit Blick auf das gesamte Geschäftsjahr mit einem höheren Verlust nach Steuern rechnet, als dies 2021 der Fall war – damals betrug der Fehlbetrag 560 Millionen Euro – hält er am operativen Jahresziel fest und peilt dabei eine positive EBITDA-Marge von zwei Prozent an. Auch die Analysten glauben trotz der jüngsten Verluste an den Aufwärtstrend und sehen die Aktie als Kauf-Kandidat.
(js) für die wallstreet:online Zentralredaktion
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