Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt.
Donnerstag, 14.04.2022 14:00 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1416

Treffen am Donnerstag: "Untragbarer Zustand": EZB rührt den Leitzins nicht an - DAX notiert etwas höher

Das Euro-Zeichen vor der EZB in Frankfurt. © querbeet / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Anleger hatten sich von der Sitzung des EZB-Rates wichtige Signale zu den Themen Zinsen, Stagflation und Schulden erhofft. Doch die Notenbank will sich vorerst kein Beispiel an der amerikanischen Fed nehmen.

Bisher hat sich die Europäische Zentralbank EZB nicht festlegen wollen, ob und wann sie die Zinsen anheben möchte. Sie hat lediglich angekündigt in einem ersten Schritt ab dem Sommer ihre milliardenschweren Anleihekäufe zurückzufahren. Dieser Linie bleibt sie auch nach der Sitzung am Donnerstag treu.

"Der anhaltende Teuerungsschub bringt die Währungshüter zusehends in Bedrängnis, die Normalisierung der Geldpolitik energischer voranzutreiben als bislang avisiert", sagte DZ-Bank-Analyst Christian Reicherter vor der EZB-Sitzung. "Geht es nach Einschätzung der Marktakteure sollte die EZB die Leitzinswende im Sommer vollziehen."

 

Dazu scheint es nicht zu kommen. Denn die Währungshüter haben zwar betont, auf ein Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik zuzusteuern. Das soll allerdings erst nach dem Ende der Anleihekäufe passieren, wohl nicht vor dem dritten Quartal.

Unterdessen ist die US-amerikanische Notenbank Fed schon vorgeprescht und plant in diesem Jahr bis zu sieben Zinserhöhungen. Von einigen EZB-Mitgliedern wie Deutschland und den Niederlanden kamen zuletzt Signale, dass im Euroraum die Zinsen noch in diesem Jahr steigen könnten.

Otmar Lang, Chefvolkswirt der Targobank, sprach nach der EZB-Entscheidung gegenüber der dpa von einem "untragbaren Zustand. Die EZB brauche dringend einen Befreiungsschlag, schrieb er. "Die amerikanische Notenbank lässt seit Wochen sehr deutlich durchklingen, dass für sie der Kampf gegen die Inflation klar im Vordergrund steht. Befindlichkeiten auf dem Aktienmarkt, die in der Vergangenheit durchaus eine wichtige Rolle gespielt hatten, scheinen zweitrangig."

Auch manche Experten mahnen zur Eile. "Die Inflationsraten sind weiter gestiegen und in China sind gleich mehrere wirtschaftlich wichtige Regionen von großflächigen Lockdowns betroffen. Die März-Projektionen der EZB wirken vor diesem Hintergrund wie ein Relikt aus vergangenen Zeiten", schreibt DZ-Bank-Devisenexpertin Sonja Marten. "Bis die neuen Projektionen kommen, dauert es aber noch weitere sechs Wochen und so wird sich die EZB heute schwertun, eine aggressivere Gangart an den Tag zu legen", lautet das Fazit der Expertin.

Autor: Julian Schick, wallstreet:online Zentralredaktion


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