Die Realrenditen von Staatsanleihen steigen und nähern sich einem Warnsignal am Markt. Teure Aktien, allen voran Tesla und Amazon, könnten im Zuge dessen am stärksten fallen. Welche Papiere noch gefährdet sind.
Die Märkte haben sich in letzter Zeit besonders auf die "realen Renditen" von Staatsanleihen konzentriert. Es wird erwartet, dass sie weiter ansteigen. Das berichtet Barron’s. Die "reale Rendite" einer Anleihe ist ihre nominale Rendite abzüglich der erwarteten jährlichen Inflationsrate.
Normalerweise bevorzugen Anleger eine höhere nominale Rendite als die Inflationsrate, damit ihre Anlage auch unter Berücksichtigung der Inflation noch an Wert gewinnt. Die 10-jährige US-Staatsanleihe wies jedoch fast während der gesamten Pandemiezeit eine negative Realrendite auf. Die Fed kaufte Anleihen, was die Preise in die Höhe trieb und die Renditen nach unten drückte. Jetzt gibt es laut Barron’s Anzeichen dafür, dass die Realrendite der 10-jährigen US-Anleihe wieder in den positiven Bereich zurückkehren könnte.
Diese Verschiebung der Realrenditen hat Auswirkungen auf Anleihen-Anleger. Aber auch Aktienanleger sollten gewarnt sein.
Wenn Realrenditen von Staatsanleihen schnell ansteigen, könnte dies zu weiteren Rückgängen bei wachstumsstarken Aktien führen, so Barron’s. Bereits jetzt sind die am schnellsten wachsenden US-Technologiewerte stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Nasdaq ist in den vergangenen fünf Tagen rund 2,4 Prozent gefallen. Tesla, Nvidia, Amazon und Netflix sind zwischen drei und zwölf Prozent gefallen.
Der Hauptgrund dafür sei laut Barron's, dass es immer attraktiver werde, eine langfristige Staatsanleihe zu besitzen, die fast kein Risiko aufweist. Diese wachstumsstarken Unternehmen würden auf der Grundlage bewertet, dass sie über viele Jahre hinweg einen Großteil ihrer Gewinne ausschütten werden. Dafür gibt es aber keine Garantie. Sollten die Realrenditen langfristiger Anleihen steigen, sinken diese zukünftigen Gewinne in ihrem aktuellen Wert.
Growth vs. Value
Growth-Aktien könnten dennoch ein baldiges Comeback feiern. Nach Angaben der Royal Bank of Canada (RBC) performten Wachstumsaktien in der Vergangenheit besser als Value-Aktien, wenn die Fed die Geldpolitik straffte.
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Eine straffere Geldpolitik soll das Wirtschaftswachstum verlangsamen. Das würde sich negativ auf Value-Titel auswirken. Die Erträge innovativer Wachstumsunternehmen würden weiter steigen.
Hinzu kommt laut Barron's, dass die nachlassende Inflation und das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum schließlich eine Obergrenze für die Anleiherenditen setzen werden.
Autorin: Gina Moesing, wallstreet:online Zentralredaktion
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