Der japanische Familienunternehmer Masahiko Mori übernimmt den Bielefelder Maschinenbauer Gildemeister. Wie Mori mit seinem neuen Unternehmen der Konkurrenz das Fürchten lehren will.
Alle zwei Jahre fädeln die Manager der Maschinenbau-Industrie in Japan bei der Fachmesse JIMTOF in Tokio ihre großen Deals ein. Dennoch nahm sich Masahiko Mori, Chef des Werkzeugmaschinenbauers DMG Mori Seiki, bei der Messe Ende Oktober vergangenen Jahres mehr als eine halbe Stunde Zeit, um 22 Schweizer Maschinenbau-Studenten sein Unternehmen und den japanischen Markt zu erklären. Die jungen Schweizer staunten über einen locker Englisch parlierenden, extrovertierten Manager. „Er tut sich im Umgang mit Nichtjapanern sehr leicht und ist sehr interessiert an Leuten“, sagt Roger Zbinden, Leiter der Schweizer Außenwirtschaftsförderung in Tokio.
Das wird man in Ostwestfalen gerne hören: Mori will die frühere Gildemeister – seit 2013 DMG Mori Seiki AG – aus Bielefeld freundlich übernehmen und den Anteil von 27 Prozent bis Ende März auf mehr als 75 Prozent ausbauen. „Japanischer Fleiß und deutsche Gründlichkeit sind eine nicht ungefährliche Kombination“, zitierte das „Industriemagazin“ einen Mitbewerber. Wie tickt der 53-jährige Familienunternehmer, der mit geballter Marktmacht die Konkurrenz das Fürchten lehrt?
Der promovierte Ingenieur Mori ist mit Leidenschaft Unternehmer. „Er denkt strategisch, aber kann auch jedes Detail seiner Werkzeugmaschinen erklären“, sagt Zbinden. Seine Vorbilder seien deutsche und Schweizer Hersteller, weil sie nach Präzision strebten. Mori tauscht sich oft mit Konrad Wegener aus, der das Institut für Werkzeugmaschinen an der ETH Zürich leitet. Im Schweizer Jura kaufte sich Mori Seiki denn auch ihre erste Fabrik im Ausland hinzu. Die neue Europa-Zentrale wurde im Dezember in Winterthur eingeweiht.
Deutsche Hersteller als VorbildUm den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.