Windkraftunternehmen: Siemens Gamesa: Tiefrote Zahlen, neuer CEO, Verkaufspläne – weitere Talfahrt

Siemens Gamesa hat einen hohen Millionenverlust für das jüngste Quartal bekanntgegeben. Ein Chefwechsel soll für den Turnaround sorgen. Weiterhin erwägt Gamesa den Verkauf seiner südeuropäischen Windanlagen-Pipeline.

Der Windkraftturbinenhersteller Siemens Gamesa hat heute seine endgültigen Zahlen für das erste Quartal des gebrochenen Geschäftsjahrs (Oktober bis Dezember 2021) veröffentlicht. Es fiel ein Verlust von 403 Millionen Euro an. Der Verlust pro Aktie betrug damit 0,59 Euro. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Gewinn von 11 Millionen Euro angefallen.

Der Umsatz entwickelte sich ebenfalls schwach: Zwischen Oktober und Dezember 2021 erwirtschaftete Siemens Gamesa leidglich einen Umsatz von rund 1,8 Milliarden Euro. Ein Rückgang von mehr als 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal (Q1 FY 2021: 2,30 Milliarden Euro).

"Die Ergebnisse sind sicher nicht so, wie sie sein sollten. Und deswegen verstehe ich die Entscheidung für einen Neustart ", erklärte Siemens-Gamesa-Chef Andreas Nauen am Donnerstag.

Bereits am Mittwoch hatte Gamesa einen Wechsel in der Konzernführung bekanntgeben: Nach der neuerlichen Gewinnwarnung wird Jochen Eickholt am 1. März Nachfolger von CEO Andreas Nauen. Vor zwei Wochen hatte Gamesa neue Sonderbelastungen in Höhe von 289 Millionen Euro verkündet.

Für das Gesamtjahr 2021 prognostiziert Gamesa einen Rückgang des Umsatzes von zwei bis neun Prozent. Die bereinigte Ebit-Marge soll zwischen minus vier und plus einem Prozent liegen.

Unterdessen erwägt Gamesa den Verkauf seiner südeuropäischen Windanlagen-Pipeline. Ein Verkauf hätte einen positiven Effekt auf das Ergebnis, so der Konzern am Donnerstag.

Im Xetra-Handel steht die Aktie am Donnerstagnachmittag mehr als ein Prozent im Minus. Ein Anteilsschein kostet derzeit 18,53 Euro (Stand: 03.02.2022, 13:02 Uhr.)

Autor: Ferdinand Hammer, wallstreet:online Zentralredaktion