Der Bulle vor der Frankfurter Börse.
Freitag, 12.03.2021 16:40 von | Aufrufe: 851

WOCHENAUSBLICK: Dax-Rekordserie - fast perfekte Welt an den Aktienmärkten

Der Bulle vor der Frankfurter Börse. © FinkAvenue / iStock Editorial / Getty Images Plus http://www.gettyimages.de/

FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor einem Jahr sah es noch düster aus: Der Dax setzte Mitte März 2020 nach einer beispiellosen Talfahrt zu seinem finalen Abtaucher in den Bereich von etwas über 8000 Punkten an. Hier verharrte der Index unter Schwankungen ziemlich genau eine Woche, um dann fast zeitgleich mit Beginn der Lockdown-Maßnahmen in Deutschland zu einer fulminanten Aufholjagd anzusetzen. Sie führte den Dax in dieser Woche auf einen neuen Höchststand von 14 595 Punkten.

Im Vergleich zum Vorjahr dürfte die weitere Entwicklung des deutschen Aktienmarktes geradezu nervenschonend verlaufen. Während sich die öffentliche Diskussion noch um Impfstoff und Inzidenz dreht, haben die Aktienmärkte die Corona-Krise scheinbar längst abgehakt. Wie robust die Börsen derzeit sind, zeigte zuletzt auch das schnelle Ausbügeln der Delle durch steigende Renditen am Anleihemarkt. Anleger haben den Rücksetzer offensichtlich eher als Chance zum Nachkaufen denn als ernsthafte Gefahr begriffen. "Die Bedenken mancher Marktteilnehmer, steigende Anleiherenditen könnten Aktien empfindlich treffen, scheinen erst einmal vom Tisch zu sein", merkt Marktstratege Markus Reinwand von der Helaba dazu an.

"Aktuell nicht zu stoppen", stellt der technische Analyst Jörg Scherer von HSBC beim Blick auf das Chartbild fest. Ein frisches Anlagekaufsignal auf neuen Höhen stimmt Scherer für den Dax ebenso zuversichtlich wie "der Faktor Saisonalität, der noch bis Ende April grünes Licht signalisiert". Da auch die richtungsweisenden US-Börsen auf Rekordjagd sind, stellt der Analyst fast schon philosophisch fest: "Es liegt derzeit also die vermeintlich beste aller (Aktien-)Welten vor."

Für die robuste Verfassung der Märkte spricht nach Ansicht des Helaba-Experten Reinwand auch die fundamentale Lage. Die "massive Unterstützung durch Konjunkturprogramme, eine weiterhin ultralockere Geldpolitik, der Mangel an Anlagealternativen und verbesserte Wachstumsaussichten" nennt der Aktienstratege als handfeste Argumente für die Aktienmärkte.

Das dürfte sich auch in den Daten der kommenden Woche widerspiegeln. Für die ZEW-Konjunkturumfrage im März, die am Dienstag ansteht, erwarten die Volkswirte der Deka bei Lageeinschätzung und Erwartungen einen leichten Anstieg. Zur Wochenmitte stehen die Märkte dann ganz im Zeichen der US-Notenbank. Da keine Zinsentscheidungen absehbar sind, richtet sich die Aufmerksamkeit wie so oft auf die anschließende Pressekonferenz. Der Renditeanstieg der US-Anleihen, der die Finanzmärkte zeitweise durcheinander gewirbelt hat, sollte Fed-Chef Jerome Powell einige Worte wert sein.

"Angesichts der zunehmenden Nervosität an den Rentenmärkten wird entscheidend sein, dass die Fed ohne Wenn und Aber ein längeres Festhalten an ihrer geldpolitischen Ausrichtung bestätigt", stellt Robert Greil, Chefstratege von Merck Finck, dazu fest. Doch damit nicht genug. Mit dem gewaltigen US-Konjunkturpakets über 1,9 Billionen Dollar (Dollarkurs), das in den USA gerade verabschiedet wurde, "besteht für den Wirtschaftsausblick vermutlich weiterer Anpassungsbedarf nach oben", sind sich die Volkswirte der Deka sicher.

Bei solch positiven Aussichten sollen die Gefahren aber nicht verschwiegen werden. Aktienstratege Reinwand mahnt bei aller Zuversicht die "zum Teil sehr hohe Bewertung" an. Das begrenze den Spielraum für weitere Gewinne. "Auf dem aktuellen Kurs-und Bewertungsniveau ist das Chance-Risiko-Profil dies- und jenseits des Atlantiks nicht sonderlich attraktiv", warnt Reinwand vor allzu viel Optimismus. Und auch das US-Konjunkturprogramm hat seine Schattenseiten. "Die US-Konjunktur läuft schon rund und der Kongress packt trotzdem noch mal einen 2-Billionen-Dollar-Stimulus oben drauf. Die Sorgen über steigenden Inflationsdruck nehmen zu", gibt Helaba-Volkswirt Patrick Franke zu bedenken./mf/ag/fba

--- Von Michael Fuchs, dpa-AFX ---


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