Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund
Freitag, 10.06.2022 15:41 von | Aufrufe: 2255

WOCHENAUSBLICK: Weiterer Kursrutsch könnte Chance zum Einstieg bieten

Willy-Brandt-Platz in Frankfurt (Main) mit der EZB im Hintergrund ©pixabay.com

FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach dem endgültigen Signal für eine Zinswende im Euroraum seitens der Europäischen Zentralbank (EZB) dürften in der neuen Woche abermals Notenbank-Maßnahmen die Kursrichtung an den Börsen maßgeblich mitbestimmen. Später als andere wichtige Notenbanken hat die EZB auf die rekordhohe Inflation reagiert und nun für Juli die erste Leitzinsanhebung im Euroraum seit elf Jahren avisiert. Den Aktienmarkt interessiert aber vor allem das Tempo der geldpolitischen Straffungsmaßnahmen, die gerade risikoreichen Anlageklassen zusetzen.

Die Zinsen steigen, als sicher empfundene Anlagen wie Festgeld werden damit wieder ein Thema. Die mickrigen Renditen werden von der hohen Inflation allerdings mehr als aufgefressen.

Ob die Anleger nach der jüngst schwachen Dax -Woche auf tieferem Kursniveau wieder zugreifen, bleibt abzuwarten. Ein womöglich neuer Rutsch des deutschen Leitindex in Richtung 13 800 Zähler könne zum Einstieg oder Aufstocken von Positionen genutzt werden, heißt es im aktuellen Fuchs-Börsenbrief. Damit würde der Dax noch einmal in den Bereich des jüngst geknackten Abwärtstrends seit Jahresanfang zurückkehren, was keine Seltenheit ist. Bei 14 600 und dann 15 300 Punkten sehen die Fuchs-Experten die nächsten Charthürden auf dem Weg nach oben.

Fundamental bleibt die hohe Inflation das Hauptproblem. So kletterte die Inflationsrate in den USA im Mai auf den höchsten Stand seit über 40 Jahren. Gegenüber dem Vorjahresmonat legten die Verbraucherpreise um 8,6 Prozent zu. Die Aktienmärkte ächzten unter den Inflationssorgen, ebenso unter Lieferkettenproblemen und schwindender Konjunkturzuversicht, sagte der Chefvolkswirt der Dekabank, Ulrich Kater.

Dass am Mittwoch die US-Notenbank (Fed) ihren geldpolitischen Straffungskurs zur Eindämmung der Inflation fortsetzen wird, gilt unter Experten als ausgemacht. Commerzbank-Ökonom Christoph Balz geht davon aus, dass die Fed ihren Leitzins wie schon auf der letzten Sitzung um 0,5 Prozentpunkte anheben wird. "Diskussionen über eine mögliche Zinspause im September halten wir wegen der hartnäckigen Inflationsprobleme für realitätsfern", schrieb er. Neben der Zinssitzung in den Vereinigten Staaten stehen zudem am Donnerstag die Zinsentscheide der schweizerischen und britischen sowie am Freitag der japanischen Zentralbank auf der Agenda.

Bedeutung kommt darüber hinaus den Einzelhandelsumsätzen in China und den USA für den Monat Mai zu. Sie werden zur Wochenmitte veröffentlicht und könnten Aufschluss darüber geben, inwieweit die stark steigenden Preise die Konsumlaune der Verbraucher dämpft. In Deutschland steht mit den ZEW-Konjunkturerwartungen einer der ersten Frühindikatoren für den Monat Juni am Dienstag im Kalender. "Inzwischen scheint die Zuversicht wieder zuzunehmen, wohl auch weil bisher Risikoszenarien wie ein vollständiger Stopp der russischen Energielieferungen ausgeblieben sind", schrieb Commerzbank-Experte Balz.

Für Bewegung am Aktienmarkt wird dann am Freitag wohl auch der große Verfallstag an den Börsen sorgen. Terminkontrakte auf Aktien und Indizes an den Terminbörsen laufen dann aus. Vom "großen Verfall" oder auch "vierfachen Verfall" sprechen Börsianer dann, wenn Optionen und Futures auf Indizes und einzelne Aktien am selben Tag verfallen. Zu diesen Terminen können Aktienkurse und Indizes ohne wesentliche Unternehmens- oder Konjunkturnachrichten spürbar schwanken. Hinter diesen Bewegungen stehen Marktteilnehmer, deren Frist zur Verwirklichung ihrer Derivategeschäfte abläuft. Vor allem größere Fonds- oder Vermögensverwalter versuchen vorher die aktuellen Kurse in Richtung jener Preise zu treiben, zu denen sie an der Terminbörse engagiert sind./ajx/ag/he

--- Von Achim Jüngling, dpa-AFX ---


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