Finanzcharts auf einem Smartphone (Symbolbild).
Montag, 05.09.2022 14:42 von wallstreet:online Zentralredaktion | Aufrufe: 1447

Größter Börsengang Europas: Großer Tag für VW: Anleger sollten nicht zu optimistisch über Porsches IPO sein

Finanzcharts auf einem Smartphone (Symbolbild). © danielvfung / iStock / Getty Images Plus / Getty Images

Der VW-Vorstand und Aufsichtsrat entscheiden heute darüber, ob das Tochterunternehmen Porsche an die Börse geht. Experten mussten ihre Unternehmensbewertung aufgrund des volatilen Marktes um einige Milliarden drücken.

Der Börsengang des Stuttgarter Sportwagenherstellers Porsche rückt immer näher. Vorstand und Aufsichtsrat des Mutterkonzerns Volkswagen (VW) treffen in einer heutigen Sitzung die endgültige Entscheidung, wobei eine Freigabe sehr wahrscheinlich ist. Das berichtet das Handelsblatt. Schon im Februar dieses Jahres hatte der VW-Konzern erklärt, Porsche noch im laufenden Jahr an die Börse zu bringen. Folgt heute die Zustimmung, wird der IPO Ende September oder Anfang Oktober stattfinden.

Experten rechnen mit einer Unternehmensbewertung von 60 bis 85 Milliarden Euro. Volkswagen habe bereits Vorbestellungen für mehr als die angebotene Aktienanzahl erhalten, heißt es von der Nachrichtenagentur Bloomberg. Es wäre seit vielen Jahren der größte Börsengang in Europa und würde ein positives Signal an den Aktienmarkt senden. Riskant ist wiederum die angespannte Marktlage. Es besteht die Gefahr, dass Investoren kein Interesse an Porsche-Aktien haben, weil der Markt zu volatil ist. Unter normalen Marktbedingungen hätte Porsche eine Bewertung von 80 bis 100 Milliarden Euro erhalten können. 

Machtgewinn für den Porsche-Piëch-Clan

Neben der Börsengang-Entscheidung müssen die Gremien auch über einen Verkauf an den VW-Großaktionär Porsche Automobil Holding SE (PSE) entscheiden – nicht zu verwechseln mit der Porsche AG, die jetzt an die Börse gebracht werden soll. Die Familienholding PSE liegt in der Hand der Eigentümerfamilie Porsche-Piëch. Mit dem Börsengang will der Familienclan 25 Prozent der Porsche AG sowie eine Aktie der Stammaktien dazukaufen. Das würde der Familie eine Sperrminorität an den Porsche-Stammaktien sichern. Wichtige Unternehmensentscheidungen könnten künftig nicht mehr ohne die Zustimmung der Familie getroffen werden. 

Die Eigentumsstruktur bringt einen Interessenkonflikt mit sich: Während der VW-Konzern einen möglichst hohen Verkaufspreis erzielen will, hofft die PSE auf das Gegenteil. Porsche-Piëch-Familienvertreter, die in Gremien für beide Unternehmen aktiv sind, dürfen deshalb nicht an der Abstimmung teilnehmen. Beide Unternehmen haben zudem zahlreiche Rechtsgutachten eingeholt, um Konflikte und Aktionärsklagen zu vermeiden.

Wie könnte sich der Börsengang auf die Aktien von Volkswagen und Porsche auswirken? Dieser Frage ist etwa Analyst Philippe Hochois von der Investmentbank Jefferies nachgegangen. Optimisten seien zuversichtlich, dass der Börsengang auch dann attraktiv sein dürfte, wenn Ankeraktionäre wie die Porsche-Piëch-Familie wesentliche Anteile an der Porsche AG halten werden, fasst er zusammen. Hochois dagegen belässt seine Einstufung auf „Underperform“ mit einem Kursziel von 115 Euro. Aktuell notiert die Aktie bei 145 Euro. Für die Familienholding PSE fällt seine Bewertung dagegen positiver aus: Hochois empfiehlt Anlegern, die Porsche-Aktie zu halten. An einem Kursziel von 80 Euro hält er weiterhin fest. 

(sesch) für die wallstreet:online Zentralredaktion


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