MÜNCHEN (dpa-AFX) - Deutschlands Dax
Die Gesamtsumme ist noch höher, da nicht alle Unternehmen Angaben zur Altersvorsorge für ihre Spitzenkräfte machen, so Linde
Dabei sind die Vorstandsgehälter so hoch, dass die Spitzenmanager durchaus auf eigene Kosten für den Lebensabend vorsorgen könnten. VW-Chef Herbert Diess etwa bekam im vergangenen Jahr 7,7 Millionen Euro.
Als Begründung für die üppige Altersvorsorge dient häufig das Argument, dass es andere Unternehmen auch so machen: "Das Vergütungssystem der Vorstandsmitglieder wird vom Aufsichtsrat festgelegt und beinhaltet aktuell auch einen marktüblichen und angemessenen Beitrag zu einer betrieblichen Altersversorgung", heißt es bei Daimler.
VW verweist darauf, dass die Pensionsrückstellungen der Volkswagen (VW Aktie)
"Marktüblich" ist ein dehnbarer Begriff, denn die Altersversorgung ist keineswegs überall so reichhaltig: Nur VW und Daimler haben mehr als 350 Millionen für ihre Spitzenpensionäre zurückgelegt. Jeweils über 200 Millionen sind es bei Deutscher Telekom, Deutscher Bank, BASF (BASF Aktie)
Sechs andere Unternehmen hingegen sind mit jeweils weniger als 50 Millionen vergleichsweise sparsam: der Softwarehersteller SAP
Die kleineren Dax-Konzerne sind tendenziell weniger freigiebig. Doch legen auch einige hochprofitable große Unternehmen wie SAP vergleichsweise bescheidene Summen für die Spitzenmanagervorsorge zurück, während die seit Jahren an Ergebnisschwäche leidende Deutsche Bank ihre Vorstände sehr großzügig bedenkt.
Den Gegenpol zu VW und Daimler bilden die Deutsche Wohnen
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Für die Managergehälter gibt es zahlreiche Transparenzvorschriften. Doch an den Pensionsverpflichtungen zeigt sich in den Geschäftsberichten, dass sich die Gesamtkosten der Spitzenetage einigermaßen elegant verstecken lassen.
Die Gesamtvergütung der Vorstände wird in der Regel nach Handelsgesetzbuch (HGB) ausgewiesen, ohne Altersvorsorge. Und abgesehen davon fehlen in den Gesamtvergütungstabellen auch die laufenden Zahlungen an Ehemalige, die ebenfalls hoch sind.
Beispiel Siemens
"Ein immer größerer Teil der Vergütung wurde in die Altersvorsorge verlagert", kritisiert Marc Tüngler, Hauptgeschäftsführer der Aktionärsvereinigung DSW und Mitglied der Regierungskommission zum Deutschen Corporate Governance Kodex. "Das trägt zur Intransparenz bei, da die tatsächliche Höhe der Vergütung nicht mehr nachvollziehbar ist. Es spräche nichts dagegen, diesen Zopf abzuschneiden."
Da deutsche Konzerne im Wettbewerb mit internationalen Unternehmen stehen, würde dies nach Tünglers Einschätzung nicht einmal zu nennenswerten Gehaltseinbußen führen: "Ein Verzicht auf Pensionszusagen würde dazu führen, dass die Fixgehälter steigen. Doch das wäre aus unserer Sicht die bessere und transparentere Lösung."/cho/DP/jha
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