Kiel, 11.06.2013 (ARIVA.DE/es) Das Hochwasser an der Elbe und zahlreichen anderen Flüssen wird nach einer neuen Schätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) für die Versicherungskonzerne teurer als das Elbehochwasser aus dem Jahr 2002. Die Experten der Bank beziffern die versicherten Schäden nach Rückversicherung und vor Steuern derzeit insgesamt mit 3,5 Milliarden Euro. Davon entfallen 2,5 Milliarden Euro auf Versicherungsfälle in Deutschland. Dieser Wert sei angehoben worden, nachdem sich die Lage in mehreren deutschen Ortschaften dramatischer entwickelt habe als zunächst vermutet, erklärte die Bank heute in einer Publikation.
Zuvor hatte bereits der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Eric Schweitzer gegenüber der Rheinischen Post die Befürchtung geäußert, dass die Schäden höher ausfallen werden als bei den extremen Überschwemmungen 2002. Damals habe der volkswirtschaftliche Schaden insgesamt rund elf Milliarden Euro betragen.
Seit zwei Wochen halten steigende Pegelstände von Flüssen in Mitteleuropa die Anwohner in Atem. Zahlreiche Ortschaften und Innenstädte in Deutschland mussten zwischenzeitlich evakuiert werden. Die Kurse der börsennotierten Versicherungsunternehmen gaben zuletzt zum Teil um mehrere Prozentpunkte nach.
Zwar lasse sich schwer beurteilen, in welchem Umfang die Aktienkurse der Versicherer auf die Katastrophe reagiert haben, da gleichzeitig viele andere externe und unternehmensinterne Einflüsse auf die Titel eingewirkt hätten, meint Werner Schirmer, Investmentanalyst der LBBW. „Es liegt aber die Vermutung nahe, dass die Flutschäden zum überwiegenden Teil in den Kursen eskomptiert sind.“
Vor allem die Aktien von Münchener Rück und Hannover Rück wurden von Investoren gemieden. Gestern zum Handelsschluss hatte die Aktie von Hannover Rück 7,4 Prozent gegenüber ihrem Wert von vor vierzehn Tagen verloren, bei der Aktie von Münchener Rück betrug das Minus 3,6 Prozent. Zum Vergleich: Der DAX gab im selben Zeitraum zwar auch nach, allerdings lediglich um zwei Prozent. Ziemlich robust zeigten sich in der betrachteten Periode hingegen zunächst die Papiere der Versicherungskonzerne Allianz und Talanx. In der vergangenen Woche folgten dann aber auch bei diesen Papieren Kurskorrekturen, so dass auch diese beiden Aktien gestern billiger waren als zu Beginn der Hochwasserberichte vor vierzehn Tagen (Allianz: -3,2%; Talanx: -2,3%).
Die Experten der LBBW rechnen nach ihrer neuen Analyse damit, dass Allianz und Münchener Rück absolut gesehen die größte Schadenslast zu tragen hätten. Für beide Unternehmen prognostiziert die Bank jedoch einen geringeren Anteil an den zu tragenden Gesamtversicherungsschäden als 2002. Bei allen untersuchten Konzernen werde sich die Schadenssumme voraussichtlich auf weniger als zwei Prozent des Eigenkapitals belaufen.
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