Es das erste Mal, dass ein Kunde Anteile an Infineon (Infineon Aktie) übernimmt. Für Deutschlands größten Halbleiterhersteller ist das Engagement ein Glücksfall.
Der japanische Autozulieferer Denso hat Infineon-Aktien im Wert von rund 50 Millionen Euro erworben. Das teilten die beiden Unternehmen an diesem Montag mit. Die Konzerne kündigten an, künftig intensiver als bisher zusammenzuarbeiten, insbesondere auf den Zukunftsfeldern autonomes Fahren und Elektromobilität.
Es ist ein außergewöhnlicher Schritt, denn bislang gehören die Kunden von Infineon nicht zu den Aktionären des Dax-Konzerns. Doch beide Seiten sehen in dem Engagement nur Vorteile. Die Zusammenarbeit stärke die „Verbindung zur japanischen Industrie sowie unsere Position auf dem japanischen und dem weltweiten Halbleitermarkt“, sagte Infineon-Chef Reinhard Ploss.
Denso erwartet sich demgegenüber einen leichteren Zugriff auf das Know-how der Münchener. „Starke Partnerschaften mit Halbleiterunternehmen sind für uns wichtig, um uns den Zugang zu bestmöglichen Halbleiter-Lösungen für Fahrzeugelektronik-Systeme zu sichern“, unterstrich Hiroyuki Ina, Senior Executive Director von Denso.
Der Einstieg von Denso ist für Infineon aus mehreren Gründen vorteilhaft. Traditionell tun sich Zulieferer aus dem Ausland in Japan schwer. Durch die enge Verbindung hat der Dax-Konzern nun einen direkten Draht zu einem wichtigen Kunden in dem Land.
Denso erzielte im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von gut 42 Milliarden Dollar (Dollarkurs). Das Unternehmen ist damit in etwa so groß wie Continental (Continental Aktie), einer der wichtigsten Infineon-Abnehmer aus der Autoindustrie in Deutschland.
Dazu kommt: Infineon hat in Japan Aufholpotenzial. Zum Vergleich: In Japan erwirtschaftete Infineon im vergangenen Geschäftsjahr (30. September) sieben Prozent vom Umsatz, das entspricht 534 Millionen Euro. Deutschland dagegen stand für 14 Prozent der Erlöse, obwohl das Land deutlich weniger Einwohner hat. Wichtigster Wettbewerber von Infineon in Japan ist der einheimische Chipkonzern Renesas.
Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.