München, Deutschland - 6. März 2022: Der Eingang zum Gebäude von Munich Re (Münchener Rück) an der Leopoldstraße.
Freitag, 07.02.2014 16:50 von | Aufrufe: 2554

Munich Re: Glimpflich durch die erste Erneuerungsrunde

München, Deutschland - 6. März 2022: Der Eingang zum Gebäude von Munich Re (Münchener Rück) an der Leopoldstraße. ©iStock
Der Versicherungskonzern Munich Re hat am vergangenen Dienstag Marktbeobachter mit einem Gewinnanstieg überrascht. Der Aktie verteuerte sich zunächst, konnte sich aber nur kurzfristig gegen den negativen Markttrend behaupten. Viele Analysten bewerten das Papier verhalten positiv, wenngleich der Ausblick der Konzernspitze auf das Jahr 2014 noch aussteht.

Das eigene Gewinnziel klar übertroffen und die Analysten überrascht: Munich Re sorgte am vergangenen Dienstag für positive Schlagzeilen. Im vierten Quartal 2013 erzielte der Rückversicherer einen Gewinn in Höhe von 1,2 Milliarden Euro. Beobachter hatten ein Nettoergebnis von lediglich 905 Millionen Euro für das Quartal erwartet. Mit 3,3 Milliarden Euro (vorläufige Berechnungen) liegt das Konzernergebnis für 2013 um 100 Millionen Euro über dem vom Vorjahr.

Analyst Andreas Schäfer vom Bankhaus Lampe hält das Ergebnis für solide, weist aber auch darauf hin, dass positive Einmaleffekte viel hierzu beigetragen hätten. Ähnlich argumentieren die Beobachter von Berenberg. Ohne diese Effekte sei das Resultat ihm Rahmen der Schätzungen ausgefallen, hieß es.

Tatsächlich hat eine besonders niedrige Steuerbelastung für das gute Abschneiden von Munich Re gesorgt. Der Konzern erklärt dies als Folge einer Neuberechnung von Steuern für die Vorjahre und des Ausnutzens von Verlustvorträgen. So zahlte das Unternehmen im vergangenen Jahr 800 Millionen Euro weniger für Ertragssteuern an den Fiskus als noch 2012.

Profitiert hat Munich Re auch von der Auflösung von Reserven, die zur Schadensregulierung in früheren Jahren angelegt worden waren. Außerdem fielen die Belastungen aus Großschäden in der Schaden- und Unfallrückversicherung geringer aus als vom Konzern kalkuliert. Munich Re musste beispielsweise für Schäden aus Hochwasser, Starkregen, Hagelstürmen und anderen Naturereignissen zwar 764 Millionen Euro ausgeben. Vor einem Jahr war es jedoch mehr als eine halbe Milliarde Euro mehr.

Dagegen sorgten niedrige Zinsen am Kapitalmarkt für ein rückläufiges Anlageergebnis von nunmehr 7,7 Milliarden Euro, was einer Rendite von 3,5 Prozent entspricht. Wechselkursänderungen wirkten sich 2013 insgesamt negativ auf das Konzernergebnis des DAX-Konzerns aus München aus.

Mit Spannung hatten Analysten die Ergebnisse der Vertragsverhandlungen in der Rückversicherung erwartet. Das Marktumfeld gilt als schwierig, die Konkurrenz ist groß. Zum 1. Januar stand bei Munich Re mehr als die Hälfte des Nicht-Leben-Rückversicherungsgeschäftes zur Erneuerung an. Und: Unter dem Strich konnte der Konzern das Geschäftsvolumen zwar leicht um 2,7 Prozent auf rund neun Milliarden Euro steigern. Allerdings sank der durchschnittliche Preis um 1,5 Prozent.

Das Ergebnis zeige den erwarteten Preisdruck im Markt, kommentieren Experten vom Bankhaus Lampe das Ergebnis. Sie hatten zuvor ein Rückgang des Preisniveaus um zwei Prozent prognostiziert. Bei der Haspa stuft man den Preisabrieb als moderat ein. Auch bei Berenberg war ein stärkerer Preisrückgang befürchtet worden. Während beim Bankhaus Lampe und der LBBW die Aktie aktuell mit „Halten“ eingestuft wird, gaben die Analysten von Haspa und Berenberg zuletzt Kaufempfehlungen.

Zum 1. April (Japan) und zum 1. Juli (USA, Australien, Lateinamerika) stehen für Munich Re weitere Vertragserneuerungsrunden an, die laut Konzern stärker von der Absicherung gegen Naturkatastrophen geprägt sein werden. Vorher aber noch, bei der Vorlage der Bilanz im März, erwarten Beobachter konkretere Aussagen des Vorstandes zum Geschäftsverlauf 2014. Eine gute Nachricht gibt es für Aktionäre jetzt schon: Die Dividende soll auf 7,25 Euro je Aktie angehoben werden.

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