Hier ein interessanter Link, wie ich finde, zu den Analytenmeinungen zur Telefnkonferenz:
blogs.barrons.com/techtraderdaily/2013/07/19/amd-falls-13-even-as-price-targets-estimates-rise/
Das Transskript der Telefonkonferenz gibt es hier:
Die Analyten sind sich nicht einig, wie die Gewinnaussichten von AMD zu bewerten sind und AMD redet nur drum rum, dass im semicustom Bereich nicht wie bisher gewohnt gerechnet werden kann.
Bisher hatte man Entwicklungskosten, Produktionskosten der Chips, Kosten für Verpackung und Vermarktung und alle 1 - 2 Jahre ein neues Produkt, da die Konkurrenz nicht schläft.
Entwickelte man am Markt vorbei, mußte man diese Entwicklung abschreiben. Bei den Produktionskosten mußte man auf neueste Verfahren setzen, die eventuell nicht den erwartetetn Yield bringen und bis das Produkt beim Kunden landet, hat die Konkurrenz womöglich den erziehlbaren Preis gedrückt. Ist die Verkaufsmenge niedriger als erwartet, kann man die zuviel Produzierten Chips wegschmeißen.
Daraus ergibt sich eine durchschnittliche Gewinnspanne, Gross Margin, nach der die Aktie bewertet wird.
Im neuem Semicustom Bereich kann so nicht mehr gerechnet werden, was die Analysten anscheinend etwas ratlos macht.
Im Semicustom Bereich wird seitens AMD für den Kunden ein Angebot über die zu liefernde Chipmenge und den Zeitraum abgegeben.
Das Risiko am Markt vorbei zu entwickeln, nicht genügend Chips zu verkaufen und die Vermarktung liegt beim Kunden.
Natürlich hat auch AMD noch Risiken: Kundenanforderungen werden nicht entsprechend erfüllt, Yield der Produktion ist schlecht etc. halt die üblichen Projektrisiken und Regressforderungen bei nichterfüllung des Vertrages. Richtig gut wirde es laufen, wenn der Kunde mit dem Chip zufrieden ist und sich dieser besser als erwartet verkauft, der Kunde also nachordern muß oder aber der Kunde über einen langen Zeitraum den Chip benötigt. Im Laufe der Zeit verbessert sich gewöhnlich der Produktionsprozess wodurch die Gewinnspanne für AMD im Laufe der Zeit steigt. Jeder Folgeauftrag für den gleichen Chip dürfte sich also überproportional im Gewinn niederschlagen, da die Entwicklungskosten mit dem ersten Auftrag eingespielt sein sollten.
Was mich noch irritiert: AMD spricht von 40 - 50% Umsatzanteil der semicuston Sparte in den nächsten Jahren. Die Konsolendeals scheinen bis Ende des Jahres 20 % auszumachen. Hat AMD da noch ein paar Großaufträge in der Hand? Oder rechnen sie mit einem weiterem Rückgang des PC Geschäftes? In den nächsten Jahren scheint vom Umsatz zwischen 1 Mrd. und 2 Mrd. ( bei verbessertem PC Geschäft + hälftiger Anteil Semi Custom) alles drin zu sein.
Und auch beim Gewinn schient alles möglich zu sein, zwischen Minus und 500+ Mil. $.
Wenn AMD es schafft mehrere Quartale hintereinander Gewinne über 100 Mil. auszuweisen und die Schulden von 2 Mrd. $ abzubauen, dann könnte auch die Aktie zur Rakete werden. Aber zunächst müssen erst mal Gewinne kommen und sich ein Gefühl für das neue Geschätsmodell einstellen. So lange kann man eigentlich nur raten, wie die nächsten Quartalszahlen ausfallen werden.