Was die Intel Chips in Magedburg für VW und Infineon angeht: das sind ganz andere Chips als die, für die AT&S Substrate produziert.
VW und Infineon lassen von Intel Chips für Automotive produzieren. Die sind technologisch weit, weit weg von der neusten Generation und werden meist auf sehr alten Fertigungsprozessen wie 32 Nanometer hergestellt. Autochips müssen nicht schnell sein, sondern in erster Linie zuverlässig. Daher nimmt man dort ältere Technologien für die man entsprechend auch keine IC Substrate braucht.
AT&S liefert für Intel hingegen Substrate für Serverchips. Das sind im Gegensatz zu Autochips extrem anspruchsvolle Chips an der technologischen Grenze (z.B. 7 Nanometer und zukünftig noch kleiner).
Intel öffnet seine Fertigung gerade für Dritte (u.a. auch NVIDIA, wie McFarlane beschrieben hat). Sie werden angesichts des allgemeinen Chipmangels damit sicher gut verkaufen die Nachfrage ist fraglos da.
Ob Intel und AMD sich mit ihrer momentan dominanten X86 Technologie im Bereich Datacenter aber auch in Zukunft weiter so durchsetzen wird, wird man sehen. Das ist weniger eine Frage der Nachfrage in meinen Augen (die ist fraglos vorhanden in diesem dynamisch wachsenden Markt). Vielmehr geht es darum, ob ARM Chips ihnen nicht auch im Server-Markt den Rang ablaufen, wie es im Mobile-Bereich schon geschehen ist.
Momentan werden hier NVIDIA Chips und Intel Chips noch überwiegend komplementär eingesetzt. Und Intel ist ganz klar marktführend und hat die dominanten CPUs. Allerdings haben NVIDIA, Amazon und andere das Ziel, Intel hier dauerhaft zu verdrängen.
Wird das klappen? Ich denke, es steht in den Sternen und AT&S hat hier auch viele Jahre Zeit zu reagieren. Denn so einfach wird man Intel nicht von Thron stoßen können. Aber die Entwicklung bei Desktop-Chips zeigt, dass Intel definitiv angreifbar ist. Apple hat Intel hier schon rausgeschmissen und nutzt nur noch eigene Chips auf ARM Basis.