'FTD': Preiserhöhung sichert Stromkonzernen Zusatzgewinn in Milliardenhöhe 13.09.2004 22:20 Headlines
HAMBURG (dpa-AFX) - Die etablierten Stromerzeuger erzielen durch die
geplanten Preisanhebungen einem Pressebericht zufolge erhebliche Zusatzgewinne.
"Etwa 1,1 Milliarden Euro an zusätzlichen Erträgen sichern sich E.ON ,
Vattenfall Europe , RWE und EnBW , wenn sie ihre
angekündigten Preissteigerungen durchsetzen", sagte Felix Christian Matthes,
Vizechef des Öko-Instituts in Berlin, der "Financial Times Deutschland" (FTD;
Dienstagausgabe).
Die angekündigten Preiserhöhungen der vier großen integrierten Stromkonzerne
hatten empörte Kritik ausgelöst. Verbraucherverbände und Politiker warfen ihnen
monopolistisches Verhalten vor. Die Firmen verteidigen sich mit Hinweisen auf
steigende Steuern, Abgaben und Brennstoffpreise.
'ENORME MITNAHMEEFFEKTE'
Nach Berechnung von Matthes erzielen die Konzerne jedoch "enorme
Mitnahmeeffekte" durch die Mechanismen der Preisbildung am Strommarkt. Danach
bildet der derzeit teuerste Energieträger, die Steinkohle, den Preismaßstab.
Nach Angaben des Vereins der Kohle-Importeure kostete Kraftwerkskohle beim
Grenzübergang im März 48,68 Euro je Tonne, gegenüber 38,42 Euro im ersten
Quartal 2003. Am Spotmarkt verdoppelte sich der Preis. Allerdings kaufen die
Kraftwerke dort deutlich unter zehn Prozent der Mengen ein.
Tatsächlich stamme jedoch ein Großteil des Stroms aus anderen Brennstoffen
als Steinkohle, hieß es in dem Bericht weiter. 54 Prozent erzeugen Atom- und
Braunkohlekraftwerke. Zusammen mit etwa acht Prozent Ökostrom seien fast zwei
Drittel der deutschen Stromerzeugung unabhängig von Weltmarktpreisen. Die
Verteilung auf verschiedene Energieträger ist politisch gewollt, so die "FTD".
Sie solle die Versorgungssicherheit verbessern und die Preissensibilität
verringern./she/ne
Greetz f-h
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