Ich habe mich jetzt mühsam durch die letzten Beiträge geklickt und kann noch
immer nicht begreifen, dass hier einige Menschen noch immer an den Erfolg der
EECH AG (bzw. -group) glauben.
Die Euro-Solar Schuldverschreibung hat der EECH immense 50 Mio � in die
Kasse gespült, die Invest France-Anleihe 15 Mio �, die WIP (Italien) noch
einmal 20 Mio � und über Art Invest wird noch einmal so um die 25 Mio Euro
eingesammelt. Macht zusammen so um die 110 Millionen �!!!
Wer jetzt einmal die Aktivitäten der EECH group ins Verhältnis zu den
eingesammelten Beträgen setzt, der braucht noch nicht einmal die
Grundrechenarten fehlerfrei zu beherrschen, um das Schneeballsystem zu
erkennen.
Sehr interessant ist jedoch auch die Art und Weise, wie das Geld der Anleger
dann doch in den Taschen des Herrn Yoleri landet. Beispiel WIP: Die P&T
Technology AG, ehemals stark gebeutelter Windparkprojektierer aus Hamburg,
entwickelt mit einem Projektteam von sage und schreibe einem Mitarbeiter
eine Projektpipeline von mehr als 700 MW in Italien!!! WOOW - der arme
Mitarbeiter!?
Diese Projektrechte werden nun an eine EECH Tochter (die WIP) verkauft, zu
einem �Buchwert� von 8,5 Mio Euro. Damit ist der Wert der Projektrechte
festgelegt, auch wenn Herr Yoleri die Pipeline letztendlich Herrn Yoleri
verkauft hat und noch kein Cent tatsächlich geflossen ist. Jetzt wird aber
eine Schuldverschreibung emittiert, die diesmal von der EECH Tochter, die
die Projektrechte zum Buchwert erworben hat, ausgegeben wird (der WIP). Und
siehe da: jetzt kann der vereinbarte Buchwert auf einmal an die EECH group
bar bezahlt werden und die EECH group wird auch noch dafür bezahlt, dass sie
die Projekte weiter entwickelt. Nicht so übel - und in kleinen Häppchen
werden dann ja auch Erfolge verbucht, die aber niemals mehr in Zahlen
gefasst werden, sondern lediglich in Worte wie �erfolgreich weiter geführt�;
�großvolumige Expansion�; �enormes Marktpotential� usw. So hat die EECH
niemals kundgetan, wie hoch der Erlös der 4 bretonischen Windparks an
Iberdrola denn nun tatsächlich war - aus gutem Grund: dann hätte auch der
letzte Hinterwäldler ganz genau sehen können, dass die versprochenen Zinsen
nur durch ein (immerhin für den Laien sehr gut getarntes) Schneeballsystem
auszuzahlen sind - und das auch nur über einen begrenzten Zeitraum.
Über die Euro-Solar Anleihe gibt es eigentlich ebenso nichts Erfreuliches zu
berichten, außer dass die EECH ein 50 MW Solarthermisches Kraftwerk in
Spanien plant und gute Erfolge vorzuweisen hat: So wurde das Projekt im
Rahmen einer Pressekonferenz der Öffentlichkeit vorgestellt!!!!!!! Meine
Damen und Herren, wenn das nichts ist!
Wen es verwundert, dass die BaFin hier nichts unternimmt, dem sei gesagt,
dass die BaFin die Prospekte zuerst einmal nur auf formale Vollständigkeit
prüft, nicht jedoch inhaltlich und schon gar nicht das versprochene
Marktpotential bewertet. Trotzdem mutet es für den interessierten Beobachter
etwas seltsam an, dass die BaFin hier nicht einschreitet, da sie prinzipiell
bei klar erkennbaren Schneeballsystemen eigentlich schon einschreitet. Es
wird gemunkelt, dass Herr Yoleri die zuständigen Herren von der BaFin persönlich
kennt. Zu beweisen ist dies natürlich nicht, auch wenn es hier sehr stark
nach Provisionsabflüssen Richtung Finanzaufsicht riecht.
Letztendlich ist das letzte finanzierte Projekt der EECH AG der �Windpark
Boldecker Land� gewesen, und dass ist nun auch schon ein paar Jahre her,
seit dieser in Betrieb genommen wurde. Seitdem hat sich die EECH AG aufs
Geldeinsammeln spezialisiert. Nachdem nun die EECH AG nicht mehr zu retten
sein wird, wurde dann die P&T Technolgy AG in die EECH group umfirmiert. Ich
gehe jede Wette ein, dass Herr Yoleri seinen Vorstandsposten noch vor der
nächsten Konzernbilanz aufgibt, um dann jede Schuld an der bevorstehenden
Pleite von sich auf den neuen Vorstand zu weisen. Wohlgemerkt der Pleite der
EECH AG, da diese die Invest-France und die Euro-Solar Anleihe auf den Markt
gebracht hat, nicht jedoch die Muttergesellschaft, die EECH group.
Spätestens bei Fälligkeit der ersten Rückzahlung wird die Seifenblase
platzen und falls dann der Schneeball noch immer nicht erkannt wurde und
Herr Yoleri putzmunter im Vorstand der EECH group sitzt, wissen wir:
Zumindest einige der BaFin Mitarbeiter wurden gaaanz kräftig geschmiert.
Eventuell wird Herr Yoleri jedoch auch seinen Rückzug in die Türkei
vorbereiten, mitsamt seinem Ferrari, der einem Anleger, welcher in
erneuerbare Energien investiert, schon alleine den Spaß verderben kann.
Letztendlich bleibt es aber dabei:
Um bei einem Schuldenberg von � 110 Millionen die laufenden Kosten von ca.
10 Millionen pro annum plus Zinsen plus Provisionen für die Drückerkolonnen
zu erwirtschaften, bedarf es ganz anderer operativer Aktivitäten - oder aber
Renditen, die nicht einmal im Drogen- oder Waffengeschäft zu realisieren
sind.
Ich bleibe dabei: Die EECH AG wird mit der ersten Rückzahlung Insolvenz
anmelden!! Aber dieses Risiko war den Anlegern ja bekannt, da im
Verkaufsprospekt eindeutig auf den möglichen Totalverlust hingewiesen wurde.
Das wird dann auch die Meinung der BaFin sein, auch wenn die
Verantwortlichen hier die Augen gar nicht so fest zukneifen können, um den
Schneeball nicht zu erkennen zu müssen. Es entmutigt mich jedoch vollends,
wenn in einigen Beiträgen die pünktliche Zahlung der Zinsen bejubelt wird!
Wo ist denn da unsere Schulbildung geblieben? Wobei wir wieder bei den
Grundrechenarten wären!
Das eigentlich dramatische daran ist nur, dass es durchaus sehr seriöse
Unternehmen im Bereich der erneuerbaren Energien gibt, die eine solide
Geschäftsbasis besitzen, diese auch darstellen und eben genau das Geld
brauchen, dass die EECH AG oder group oder WIP (oder wie auch immer)
verbrennt; und mit diesem Geld die Glaubwürdigkeit der gesamten Branche.
Ich hoffe, die BaFin besinnt sich darauf, dass sie unabhängig von der
Prüfung der Verkaufsprospekte eine allgemeine Kontrollfunktion hat und die besagte
Prüfung auf Vollständigkeit zumindest von der EECH als (Unbedenklichkeits-)Zertifikat
missbraucht wurde, womit der eigentlich recht gute Name der BaFin ebenfalls
durch den Kakao gezogen wird.
Alles Gute für die armen Anleihe-Zeichner, das Leben geht auch nach einem
Totalverlust weiter,
liebe Grüße
Peter
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