MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Kleinanlegergemeinschaft SdK sieht im kommenden Jahr die größten Probleme bei den Banken. "Das größte Risiko ist bei der Deutschen Bank", sagte SdK-Vorstandsvorsitzender Daniel Bauer am Freitag in München. Warnzeichen ist nach Einschätzung der SdK die Lage südlich der Alpen: "In Italien ist es schon wieder so weit, dass Banken Hilfe benötigen", sagte Bauer unter Verweis auf die Rettung der Banca Popolare di Bari, die von der Regierung in Rom vor wenigen Tagen mit einer Kapitalspritze von 900 Millionen Euro vor der Pleite gerettet wurde.
"Die Deutsche Bank (Deutsche Bank Aktie)
Gefahren für Kleinanleger sieht die SdK auch in den sogenannten Mittelstandsanleihen - Unternehmensanleihen, die von kleineren Firmen ausgegeben werden und von manchen Anlageberatern auch Privatanlegern empfohlen werden. In der Vergangenheit hätten sich auf diesem Wege viele Firmen Geld beschafft, die auf den üblichen Finanzierungswegen schon keine Mittel mehr bekommen hätten, sagte Bauer. Nach Schätzungen der SdK gab es bei über zwei Drittel der emittierenden Unternehmen Zahlungsausfälle. "Der Markt war die letzten zwei Jahre tot, aber aktuell gibt es wieder einen kleinen Aufwärtstrend."
In der SdK sind etwa 5000 Privatanleger organisiert, auf den Hauptversammlungen der großen Konzerne melden sich die Sprecher des Vereins regelmäßig mit kritischen Beiträgen zu Wort. Die SdK kritisiert aber nicht nur Manager, sondern auch die Bundesregierung. Langfristig angelegt - über mehrere Jahrzehnte - seien Aktien keine riskante Anlageform, sagte Bauer. Deswegen sollten Aktien als Altersvorsorge auch staatlich gefördert werden. Viele Bürger wüssten aber viel zu wenig über den Finanzmarkt. "Es gehört dazu, dass man Finanzbildung in der Schule startet."/cho/DP/nas
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