Freenet hat keine Angst vor eigenen Aktionären
11. Jul 12:20
Freenet wehrt sich gegen rebellierende Großaktionäre. Aufsichtsratschef Thoma geht im Gespräch mit Netzeitung.de nicht davon aus, dass die Putsch-Versuche erfolgreich sein werden. Der Telekom-Konzern Freenet will sich von seinem Großaktionär Drillisch und dessen Vorstandschef Paschalis Choulidis nicht unter Druck setzen lassen.
«Herr Choulidis versucht, über einen Wechsel im Aufsichtsrat auch den Vorstand abzusetzen», sagt Helmut Thoma im Gespräch mit Netzeitung.de. «Das wird ihm nicht gelingen.»
Das wird sich zeigen, denke ich! Denn sollte an den in den vergangenen Tagen aufgekommen Informationen tatsächlich etwas dran sein, dann kann man als Aktionär gar nicht anders, als den Aufsichtsrat anders zu besetzen. Mir scheint es, als würden AR und Vorstand sich gemeinsam die eigenen Taschen voll machen. 50 Mio Tantiemen bei nur 13% Kurssteigerung würde ich mir als Aktionär jedenfalls nicht gefallen lassen.
Thoma ist Vorsitzender des Aufsichtsrates von Freenet - betont jedoch, sich «rein als Privatperson und nicht als Aufsichtsrat» zu äußern.
Na klar! Wie auch sonst. ;-)
Erst am Dienstag hatte Choulidis die Ablösung Thomas sowie zwei weiterer Mitglieder des Aufsichtsrates auf der kommenden Hauptversammlung am 20. Juli gefordert. Der Mobilfunkanbieter Drillisch ist mit acht Prozent größter Einzelaktionär von Freenet und rebelliert schon seit längerem gegen die Führung des Unternehmens. Als eines seiner Ziele gibt Choulidis die Übernahme von Freenet an. Zusammen mit anderen Aktionären hat er jedoch auch immer wieder eine Aufspaltung des Unternehmens ins Spiel gebracht. Aus Sicht von Drillisch könnte Freenet angesichts des boomenden Breitbandmarkts bei einem Verkauf des Internetgeschäfts einen hohen Gewinn erzielen. Dem Freenet-Vorstands Eckhard Spoerr wirft Choulidis eine verfehlte Expansionspolitik vor. Für Thoma ist eine Fusion von Freenet und Drillisch mehr als unwahrscheinlich: «Das Geschäftsmodell von Drillisch ist nicht sehr erfolgreich», sagte er.
An dieser Stelle verweise ich den interessierten Leser auf die Präsentation des Deutschen Eigenkapitalforums vom 28.11.2006
( www.drillisch.de/downloads/praesentationen/2006/2006-11-28_DeutschesEigenkapitalforum_D.pdf ). Besonders interessant ist dort Seite 13, aus der sich das vergleichsweise erfolgreichere Unternehmen entnehmen läßt.
Das Unternehmen habe sehr viele Prepaid-Kunden und kaum Vertragskunden. «Das kann man nicht auf Dauer durchstehen», ist der ehemalige Chef des Fernsehsenders RTL überzeugt. «Und für eine Übernahme von Freenet fehlen ihm die finanziellen Mittel», stichelt Thoma in Richtung Choulidis.
Das wird sich zeigen, denke ich.
Demnächst gibt's erst mal Geld für Drillisch. Und zwar von Freenet selbst. Mal sehen wieviel das sein wird! - Und dann wollen wir mal sehen wie hoch dann der Kurs von Freenet noch sein wird. ;-)
Thoma vermutet hinter der Strategie des Drillisch-Chefs andere Motive: «Er versucht, mehr Einfluss auf das Unternehmen zu bekommen», meint Thoma, der seit Ende April an der Spitze des Aufsichtsrates von Freenet steht. «Choulidis träumt offenbar davon, selbst Vorstandsvorsitzender von Freenet zu werden. Seine Träume kann man ihm nicht nehmen.» Thoma geht nicht davon aus, dass es auf der Hauptversammlung zu einem Wechsel im Aufsichtsrat kommen wird:
Mal sehen, wessen Traum da in Erfüllung oder nicht in Erfüllung gehen wird! :-)
«Das ist nur viel Lärm um nichts», wiegelt er ab. «Es wird ein ganz normales Aktionärstreffen mit einem paar Leuten, die Lärm veranstalten. Das sind wir jedoch bei Freenet gewöhnt.»
Yepp! Aber es hat ganz schön lange gedauert, bis das Management denen Herr geworden ist.
Ganz so einfach scheint es mir persönlich offenbar doch nicht zu sein! :-)
Kritik übt er auch an den Kandidaten, die Drillisch in den Aufsichtsrat entsenden will: «Der von ihm für den Aufsichtsrat ins Spiel gebrachte Charles Fränkl sitzt im Management von Hansenet, einem der größten Konkurrenten von Freenet», moniert Thoma.
Stimmt! Es gibt aber auch noch andere vorgeschlagene Kandidaten. - Auch für Thoma selbst! :-)