Quelle:
www.welt.de/wirtschaft/article176833513/...itegehen-darf.html
Per 06/2017 hielten Italienische Banken insgesamt 628 Milliarden. Das kann heute mehr oder weniger sein.
Quelle:
www.n-tv.de/wirtschaft/...talien-zittern-article20454571.html
Italien ist also von den italienischen Banken genauso abhängig wie die Italienschen Banken von der Zahlungsfähigkeit Italiens. Das ist ein höchst gefährlicher Cocktail. Noch lustiger wird es, wenn man die Ansteckungseffekte bedenkt. Sinken die Italienischen Anleihen nochmal 10% im Schnitt, dann ist Intesa Sanpaolo mal locker mit 8 Milliarden dabei - bei einer Marktkapitalisierung von 31 Milliarden wird das lustig. Generali: 6 Milliarden für 10% Verlust bei einer MK von 22 Mrd und einem EK von 25 Mrd laut Ariva-Datenbank. Intesa hat immerhin 140 Mrd. Wieviel Eigenkapital bei Banken im Zweifel wert ist, kann man sich ansehen, wenn man sich den Kursverlauf der Dexia Bank ansieht. Auch ist gerade bei Versicherungen interessant, was die so an Garantiezins-Verträgen haben. Da warten ungeahnte Lasten der Zukunft.
Was bei Intesa (Bank, keine Versicherung) genau faul ist, weiß ich nicht, aber wenn die Börse 140 Mrd. EK mit 31 Mrd. Börsenwert bewertet, muss schon vieles faul sein.
Bei UniCredit liegt das EK bei 60 Mrd. , ebenfalls laut Ariva-DB, bei einer MK von 25 Mrd, 51 Mrd. in Italien-Anleihen. Ich bin mal gespannt, wo die Italien-Anleihen hingehen, wenn Italien die italienischen Banken sanieren/retten muss und wieviel zusätzliches Eigenkapital das bei den Banken vernichten wird...
Meine persönliche Einschätzung der Lage sieht so aus:
In Italien kommt der Stein jetzt langsam ins Rollen, Spanien rollt schon mal aus Solidarität mit. Die fallenden Kurse der Staatsanleihen belasten zunächst die Bilanzen vieler Banken und Versicherungen. Die belasteten Bank- und Versicherungs-Bilanzen sorgen wiederum dafür, dass der Markt höhere Risikoaufschläge für die Anleihen dieser Banken verlangt, was wiederum die Bank-Anleihen belastet. Interessant ist hier auch der Langfristchart des EURO STOXX Banks (WKN: 965842 ), eine interessante Short-Wette wert, wie ich meine. Da aber in unserer heutigen schönen globalisierten und risikodiversifizierten Welt so gut wie jeder bei jedem verschuldet ist und jeder von jedem irgendwas in den Büchern stehen hat, sei es über Anleihen oder über Fondslösungen, setzt das ganze eine Abwärtsspirale in Gang, die am Ende niemand mehr aufhalten wird, denn wenn die Suppe einmal kocht, spuckt jeder hinein! Risk Off! heißt dann das Motto und auch für Unternehmensanleihen solider Firmen werden dann höhere Renditen verlangt, denn, wenn es den Banken schlecht geht, dann geht ja der Kreditzyklus zuende und die Drogen- sorry, geldabhängige Realwirtschaft von Zombifirmen bricht zusammen, wenn der Geldhahn zugeht. Das ganze wird damit enden, dass Banken und Versicherungen bei völlig idiotischen Kursen zu Zwangsverkäufen gezwungen sein werden, wahrscheinlich mehr noch als 2009, und wer nicht gezuwungen ist, zu verkaufen, der verkauft eben aus Panik!. Wenn das eintritt, dann ist die Krise auf ihrem Höhepunkt angekommen und es lohnt sich, langfristig Aktien zu kaufen. Von Anleihen würde ich in der Phase abraten, da ein Schuldenschnitt nicht ausgeschlossen werden kann. Eventuell kann die Politik (inklusive Notenbankpolitik) es schaffen, mit dem größten aller Besen namens "Eurobonds" den ganzen Dreck ein letztes mal unter den Teppich zu kehren, und einen Schuldenschnitt abzuwenden.
Das Niedrigzinsumfeld der 1. Dekade hat die Anleger in US-Schrott-Immobilien getrieben, nun treibt der Zinslimbo der 2. Dekade die Banken noch mehr ins Risiko, breit gestreut über den ganzen Globus und zu Traumrenditen, die selbst unter der Lupe kaum zu erkennen sind. Und die Bankenaufsicht treibt die Banken über Regularien in Staatsanleihen, die entweder gar nichts abwerfen (Deutschland, Frankreich, BeNeLux, Skandinavien etc.), wenn sie lange Laufzeiten haben, oder bei denen man sogar noch draufzahlen muss, um eine Geldanlage-Erlaubnis zu erhalten oder die eben wieder sehr risikoreich sind (Italien, Spanien, Portugal...).
Die Welt heute ist gefährlicher als vor 11 Jahren, da war das ganze noch relativ überschaubar... Die Staatsschulden sind einfach zu hoch, um nochmal in die Bresche zu springen.
Natürlich nur meine Meinung und keine Aufforderung zum Kauf/Verkauf.
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