Eine Modekette macht mit Bekleidung für Ältere gute Geschäfte.
Tatsache ist: Deutschland wird immer älter. Heute ist bereits jeder fünfte Bundesbürger 65 Jahre oder älter. Schon in zehn Jahren wird nach einer Prognose des Statistischen Bundesamtes jeder Vierte dieser Altersgruppe angehören. Der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, sieht in der demografische Entwicklung „eine enorme Herausforderung“ für den Handel. Die Unternehmen müssten ihre Geschäftsmodelle anpassen und ihre Strategien „demografiefest“ machen. Das betreffe die Sortimente, aber auch die angebotenen Dienstleistungen und den Umgang mit den Kunden.
Einige Händler stellen sich inzwischen voll und ganz auf die reiferen Jahrgänge ein. Die Modekette Adler etwa konzentriert sich bewusst „auf die reife und loyale Kundenzielgruppe im Alter ab 45 Jahren“. Und sie hat damit Erfolg. Während der deutsche Textilhandel insgesamt 2014 unter der mangelnden Kauflust der Bundesbürger litt, konnte Adler seinen Umsatz weiter steigern und legte auch beim Gewinn kräftig zu.
Senioren sind keine einfache Zielgruppe
Um die älteren Kunden zufriedenzustellen, tut das Unternehmen einiges. „Bei uns sind die Umkleidekabinen ein bisschen größer, die Ruheecken etwas ruhiger, die Zahlen auf den Preisschildern etwas größer“, sagte Adler-Chef Lothar Schäfer kürzlich in einem Interview mit der Fachzeitschrift „Der Handel“. Und: „Bei uns ist die Größe 40 eigentlich eine 42. Wir nennen das Schmeichelgrößen“, zitierte das Fachblatt den Adler-Chef.
Senioren sind allerdings keine einfache Zielgruppe. „Das Alter hat den Vorteil, dass man viele Dinge schon hat und nicht mehr kaufen muss“, meint Meyer-Henschel. Die Verkäufer müssten sich deshalb besonders anstrengen. Sonst kämen die Kunden zu dem Schluss, dass es der alte Kram ja eigentlich noch tue. Außerdem gelte es, eine Grundregel eisern zu befolgen: „Was man nicht tun darf, ist: Alte als Alte ansprechen.“
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Quelle: www.faz.net/aktuell/finanzen/...aus-dem-baumarkt-13602110.html