warum ich an die Existenz von "Naked Shorts" glaube.
Die Annahme, dass es keine gibt, führt für mich nämlich zu einem Widerspruch.
Also hier der Text von gestern, den ich nun ein klein wenig angepasst habe.
Er wendet sich an diejenigen, die sich nicht sicher sind, ob die Annahme mit den „Naked Shorts“ der Realität entspricht. Dieses ist ja eine Grundvoraussetzung für den Squeeze.
Ich probiere ein weniger optimistisches Szenario zu entwerfen, dass aber durchaus möglich wäre.
(Eine Abschätzung der Aktionäre sowie eine daraus resultierende durchschnittlich gehaltene Aktienanzahl, wenn es KEINE NAKED SHORTS gäbe. Das Szenario ist locker möglich, aber ich halte es für unrealistisch und ziehe für mich den Schluss, dass die Annahme falsch ist. Es gibt also Naked Shorts -> ich bleibe investiert und lege nach.)
ich habe mich auch immer gefragt, wie groß die Anzahl an Aktien ist, die ein jeder im Durchschnitt so hält. Es sind zu viele Ungewissheiten - Durchschnittskurse des einzelnen, wie viele Aktionäre gibt es noch etc.
Die von vielen ausgerufenen "1000 Stück" wusste ich auch immer nicht einzuschätzen. In meinem Bekanntenkreis hielten die meisten weniger als 1000 Aktien. Wenige von uns hatten aber wesentlich mehr, so dass es im Durchschnitt in unserer Gruppe mit vielleicht 800 Stück pro Nase in etwa hinkommt. Das Problem ist nur: ist meine Gruppe repräsentativ?
Annahme: ES GIBT KEINE NAKED SHORTS. Was würde das bedeuten?
Gestern schrieb AMCMOOON in Beitrag
#28896, dass folgende Zahlen rein rechnerisch pro Nase vorhanden sein müssten, wenn ungefähr 600.000 Aktien auf dem Markt wären (513 + offiziell geshortete. Ich wusste gar nicht, dass man das so rechnen muss. Fest steht: dass es für uns ungünstig wäre, wenn eine höhere Aktienzahl erlaubt ist. Auch ging er davon aus, dass wir Apes nicht mehr 80 % halten, da ja die Insitutionen mittlerweile ihre Bestände aufgestockt haben.)
TU´s Post war da auf jeden Fall (begründet) optimistischer. Aber ich wollte ja ein ungünstiges Szenario entwerfen – das nicht direkt unrealistisch ist.
Die Zahlen von AMCMOON waren:
"Es stand ja mal die Zahl von 4 Mio Apes im Raum
da würden P.P ca. 112 Stk bleiben
Bei 3 Mio Apes 149 Stk.
Bei 2 Mio Apes 224 Stk
Bei 1 Mio Apes immerhin noch 447 Stk."
Im ersten Schritt möchte ich begründen, weshalb ich 3 Millionen AKtionäre noch akzeptabel finde, aber die Zahlen darunter für echt unwahrscheinlich halte. (Persönlich glaube ich an mindestens 4 Millionen!)
Die Begründung für 3 Millionen deckt sich mit den Ausführungen von TU zu der Buy-Sell-Ratio:
-§Die Buy-Sell-Ration (oder wie das hieß) wurde eigentlich immer dahingehend interpretiert, dass viele kleine Käufe (Kleinanleger) durch wenige große Verkaufsorders (eher Institutionelle?) gedeckt wurde - es sieht also nicht nach einem panischen Abverkauf / Aussteigen durch die APEs aus. (Siehe u.a. TU).
Vielmehr haben die APES mindestens nachgekauft und/oder es sind noch mehr APEs
hinzugekommen:
Die Anzahl der erworbenen Aktien von "nachkaufenden oder zusätzlichen APES" übertrifft die Anzahl der verkauften Aktien der seit dem " Hochpunkt ausgestiegenen Kleinaktionäre":
Kurz:
Entweder, die Anzahl an Aktionären ist gesunken, aber dafür halten sie nun mehr Aktien als vorher (Nachkaufen) (FALL 1)
Oder: wir sind heute mehr Aktionäre als früher, aber jeder hat dafür ein paar Aktien verkauft (ÄH, JA?!) (FALL 2)
(Oder was dazwischen). Ich vermute aber, dass sich die Anzahl an Kleinanlegern nicht so drastisch verändert hat. (TU meinte, dass wir uns die Aktien untereinander verkaufen, was ja überhaupt keinen Unterschied macht für unsere Situation). (FALL 3)
Also Fall 2 macht unter der Annahme, dass es keine Naked Shorts gibt, keinen Sinn.
Aktionäre werden mehr, aber die alten Hasen verkaufen nur einen Teil ihrer Aktien? Warum sollten sie das tun? Haben diese Angst vor zu viel Geld später? Oder glauben sie auch nicht an die Sache? Aber warum bleiben sie dann investiert? NEE.. Fall 2 ist doof.
Fall 3 wäre egal.
Ich gehe also von Fall 1 aus, da es das ungünstigste Szenario ist.
Wie stark hat sich nun die Aktionärszahl verringert.
Ich gehe mal von der tollsten, aber leider nicht repräsentativen Gruppe aus: meine investierten Freunden:
- alle erst ab Mai / Juni dabei mit unterschiedlichen Einstiegskursen
- von ursprünglich 7 Personen sind noch 6 Investiert - mindestens 3 sind APES, die anderen halten dennoch ;)
Von mir aus gehe ich davon aus, dass sich die Anlegerzahl reduziert hat, nämlich um 1/7 (wie bei mir)
Dann hätten wir heute noch knapp 4 Mio * 6 / 7 = 3428571 Kleinanleger.
Da sich die Zahl so doof verwenden lässt, gehe ich einfach mal von 3 Millionen Aktionären aus. (das ist auch nicht unrealistisch - es hätten ja auch 2 Freunde von mir ausgestiegen sein können..ich habe halt coole Freunde.)
Ich halte es für ein recht pessimistisches Szenario, aber es ist für mich nachvollziehbar.
Annahmen:
Es gibt keine Naked Shorts
Wir sind noch 3 Millionen APES.
Das bedeutet: Jeder APE muss „Bei 3 Mio Apes 149 Stk.“ Aktien halten.
Ich rechne mal großzügig 150 Stück. Das würde zwar bedeuten, dass es 4 Millionen Naked Shorts gibt, die es nach Annahme nicht gibt. Aber was solls. Rechnet sich halt besser!
Die Schwierigkeit von den „Zweiflern“ ist sicherlich, dass sie sich nicht sicher sind, wieviele Aktien jeder im Durchschnitt hält. Da haben die ganzen Posts hier bislang noch nicht geholfen, in denen die einzelnen sagen, dass sie weitaus mehr Aktien halten als diese Zahl.
Der Gedanke kann doch nur sein, dass man daran zweifelt, ob
a)§Entweder viel zu viele Kleinanleger gar nicht das Geld haben, um 150 Aktien zu kaufen
b)§Die, die das Geld hätten, vielleicht nicht bereit sind, dieses hier zu investieren.
Zu Punkt b)
Wenn ich nur wenig Geld habe, dass ich an der Börse investieren kann, dann bin ich bestimmt bereit, dieses vollständig zu investieren. (Beispiel: ich habe „nur“ 200 €. Warum sollte ich mir 30 Euro davon aufheben, wenn ich eh schon AMC kaufe?!
Umgekehrt kann sich ein reicherer Ape schon entscheiden, nicht alle Eier in einen Korb zu werfen. Letzteres ist nicht schlimm – ich gehöre wohl auch in diese Gruppe. Aber ich habe dennoch mehr als 150 Aktien :)
Zu Punkt a)
Wieviel Geld haben die Kleinanleger vermutlich durchschnittlich für ihre Aktien bezahlt?
TU schrieb in seinem Post vorhin etwas von unter 20 € als Durchschnitt. Das wäre in meinen Augen möglich, entspricht aber nicht meiner Erfahrung, da ich erst im Mai in AMC einstieg. Das Zeitfenster, in dem ich Aktien zu unter 20 € hätte hätte erwerben können, war dann nur noch kurz.
Die alten APEs, die schon im Januar eingestiegen sind, sind sicherlich noch überwiegend dabei. Diese kaufen bestimmt auch immer nach (z. B. bei Toren von Union Berlin) oder zu anderen Anlässen.
Hierdurch steigt zwar ihr Durchschnitt, aber vermutlich nicht so wesentlich. Ich bin überzeugt, dass diese Apes WEIT WEIT MEHR AKTIEN haben als 150. (bei 10 € wären das 1500 Euro, die man hätte investieren müssen!! TU meinte sogar, dass 6000€ (oder so) jetzt nicht unbedingt ein riesiges Vermögen für die große Masse sei – und ich teile diese Annahme.
Was ist aber mit den Apes, die seit Mai einstiegen:
Der Kurs stieg von etwa 10 € sehr bald auf eine Spitze von gut 60 Euro? Es ging zumindest nicht über 60 € hinaus.
Danach hatte der Kurs sein Höhen und Tiefen, die aber (leider) immer unter den 60 € lag.
Es ist abwegig davon auszugehen, dass die „ab Mai Apes“ alle direkt ins Klo griffen und bei 60 € zuschlugen. Selbst wenn, dann haben diese in der nächsten Zeit verkauft (weil sie nicht an AMC glaubten) oder sie haben nachgekauft (wodurch sich der Durchschnittskurs gesenkt hat).
Seit Mai gab es aber nur 2 Phasen von nicht einmal 2 Monaten, in denen der Kurs überhaupt über 40 € lag.
Ich muss nun echt davon ausgehen, dass die meisten erkannt haben, wann der Kurs gerade „günstig“ erschien und bei Kursen unter 40 € nachlegten.
In meinem Bekanntenkreis sind nur 2 Personen „teuer“ eingestiegen, haben aber mittlerweile Kurse unter 40 €, obwohl sie nicht im Tiefpunkt nachlegten!
Ich hatte ja mal einen Teil verkauft und nachgekauft und und und. Jedenfalls bin ich bei einem Durchschnittskurs unter 30 € mit meinen Aktien, da ich die „alten, günstigen Aktien“ wie gesagt teilweise verkaufte. (Das Thema hatte ich aber schon erklärt. Also bitte nicht kommentieren).
Es dürft also schon sehr pessimistisch sein, wenn ich davon ausgehe, dass alle Kleinanleger 40 € als Durchschnittskurs seiner Aktien haben. Die alten APES hätten dann bei den hohen Kursen MASSIV nachkaufen müssen, als der Preis schon explodiert ist, um auf 40€ zu kommen!
Das passt für mich hinten und vorne nicht.
Dem Durchschnittskurs von unter 40 € widerspricht auch eine "NICHT REPRÄSENTATIVE" Umfrage auf Youtube (irgendwann im September oder so letzten Jahres), in dem man seinen Durchschnittskurs grob angeben konnte. Die meisten hatten zu dem Zeitpunkt zwischen 20 und 30 bzw. 30 und 40 € angegeben! Und seit dieser Umfrage gab es noch viele Gelegenheiten, diesen Einstiegskurs zu verändern!
Ich halte deshalb 30€ oder darunter für einen wahrscheinlicheren Durchschnittskurs, gehe aber mal weiter von den pessimistischen 40 € aus:
Also wenn es so richtig doof gelaufen ist, dann haben die APEs ab Mai HÖCHSTENS 40 € durchschnittlich bezahlt pro Aktie. (Nochmal: Ich halte diese Zahl für sehr sehr unwahrscheinlich!!)
Das würde bedeuten, dass diese APES für 150 * 40 € = 6000 Euro bezahlen mussten.
(Bei 30 € entspräche es nur noch 4500 €).
Nun muss jeder ZWEIFLER selbst einschätzen, ob er es für Wahrscheinlich hält, dass jeder Ape hier im Durchschnitt 6000 € gezahlt haben könnte.
TU meinte, dass diese Zahl keine Unsumme ist! Wenn ich an die Börse gehe, habe ich vermutlich schon ein paar Euro beiseite gelegt, die ich investieren möchte….)
Nur zwei Freunde haben weniger als 6000 € in AMC gesteckt. Und das sind auch „nur ganz normale Arbeiter mit einem durchschnittlichen Gehalt“, welche es sich aber erlauben konnten, Geld an der Börse zu investieren.
Und auch diese zwei Freunde haben mehr als nur 150 Aktien!
(Man. Selbst mein Kind – die ich nicht aufführte, wollte ihr Geld in AMC investieren und hat nun eine zweistellige Anzahl an Aktien - und die verdient noch nicht einmal Geld!)
MEINE SCHLUSSFOLGERUNG:
Wenn es keine Naked Shorts gäbe, dann würde das pessimistisch gerechnet bedeuten, dass
-§3 Millionen Apes (das glaube ich schon nicht – wir sind mehr)
-§von denen jeder 150 Aktien hält (nur mein Kind hat weniger – und die arbeitet nicht)
-§deren Durchschnittskurs maximalstens 40 € beträgt. (das passt hinten und vorne nicht!)
-§Das würde bedeuten das jeder 6000 € in AMC gesteckt haben müsste.
Letzteres kann ich mir locker vorstellen im Durchschnitt!!
Leider passt diese Investitionssumme in Verbindung mit der Aktienanzahl (150 €) überhaupt nicht zu den Aktienbeständen in meinem Freundeskreis.
Ich komme für mich zu dem Schluss, dass meine Annahme „es gibt keine Naked Shorts“ falsch ist.
Das bedeutet im Umkehrschluss: es gibt „Naked Shorts“.
Die Zweifelnden können nun ja selbst mal gucken, seit wann sie dabei sind, wieviel Geld sie schon investiert haben, was ihr Einstiegskurs ist etc.
Nach dieser Einschätzung könnt ihr euch dann entscheiden, ob ihr in AMC vertraut oder ob AMC doch nichts für euch ist.
Sorry für den langen Text.
Das ist alles nur meine persönliche Meinung.
Von dieser bin ich aber so sehr überzeugt, dass ich mein Geld darauf gesetzt habe – und zwar mehr als 6000 €! Und das auch zu Kursen, die unter 40 € lagen! Und ich lege nach! Versprochen.