Meine Eltern haben einen Lebensmittelgroßhandel mit integrierten Einzelhandel an 12 Standorten auf Rügen, welches wir als Tourismusgeschäft betreiben, also saisonal.
Das Beispiel mit der Ananas ist sehr fragwürdig, weil jeder Lebensmittelfachmann sich fragt, welche Ananas aus welchen Anbaugebiet denn nun die Referenzananas sein soll, da die Einkaufspreise von 0,80 € / Stück bis 5,50 € / Stück liegen.
Das die Einführung des Euro aber den Deutschen ca. 50% seines Einkommens beraubt hat, kann ich anhand vom besten Paprika den es gibt belegen. Die Sorte heißt California. Kostete eine Kiste California Paprika aus Ökoanbau - Belgien, Frankreich, Holland, Spanien - vor dem Euro 6 DM, so war der Preis nicht auf 6 Euro durch die Euroeinführung angehoben worden, sondern auf 12 Euro. Heute kostet die Kiste 24 bis 28 Euro.
Von denn Preisveränderungen im Lebensmittelhandel merkt die breite Masse aber nicht viel, weil die Ketten alle nur noch dritte Wahl als Erste Wahl zweiter Güte verkaufen - HKL 1 auf gelben Preisschildern, wobei die Farbe Gelb bei Lebensmittel für zweite und dritte Wahl steht - weil sie diese eingepackt verkaufen. Anders gesagt, ich darf dritte Wahl als HKL 1 verkaufen, wenn ich sie einpacke.
So kommt es das die Tomate nicht mehr nach Tomate schmeckt und der Paprika z.B. nicht mehr nach Paprika. Länder mit Monokulturen ausgebeutet werden, wie auch in Europa Spanien, bei denen der Grundwasserspiegel um 12 Meter absackte und z.B. Alicante kurz davor steht zur künstlichen Wüste zu werden.
Deutsche Äpfel dagegen kosten im Durchschnitt bei echter HKL 1 0,84 € im Einkauf.
Deutsche Äpfel die dagegen zu groß - man vergleiche mit der eigenen Faus entsprechend als Eselsbrücke - zu klein, fleckig oder braune Stengel haben mit kleinen schwarzen Pocken - CO2-Ware aus halben Jahr bis Jahr Lagerung - kosten dagegen als HKL 2 oder HKL 3 nur 0,21 € / Kilo, die ich immer (bei EDEKA bis ALDI) für 1,49 bsi 2,99 angeboten sehe. Das sind fast 1500% Aufschlag!!!!! Da kann der Verbraucher auch mit seinen Grapschfingern die halbe Ware und mehr kaputt grabbeln, der Gewinn ist astronomisch hoch.
Im Vergleich der Länder kaufen die Franzosen die beste Ware ein, gefolgt von den Holländern, Belgiern und sogar die Polen geben mehr Geld für Lebensmittel als die Deutschen aus. Von 27 Ländern liegt Deutschland für die Lebensmittelpreise die ihm Großhandel gehandelt werden auf Platz 21: Die verkaufen quasi Viehfutter an die Verbraucher das noch so als gute Ware gepimpt werden kann an die Verbraucher und die Verbraucher - die Vollidioten - schimpfen auf den Fachhandel.
Die beste Ware in Deutschland findet man nur noch in München. Ich muss meine Ware auch schon aus München zum Hamburger Großmarkt Nachts - einziger Großmarkt für ganz Skandinavien - kommen lassen, um sie dann von hier nach Rügen zu schicken.
An die Kartoffelhändler will da gar nicht denken, die alte ägyptische Kartoffeln aus dem Vorjahr als neue Ernte verkaufen müssen um am Kilo 0,02 Cent verdienen zu können bei den Ketten, die immer alles billiger haben wollen, aber höhere Preise nehmen.
Jetzt beginnt ja die Erdbeersaison und achtet mal darauf, es gibt viele Kette die Schreiben auf gelben Schild HKL 1 und dann geben sie zwei Bezugsländer an Spanien/Marokko was verboten ist. Marokkanische Erdbeeren sind am stärksten belastet und die billigsten die es gibt.
Gruß Marlboromann