#KeinBörsenguru:
Ich gebe dir ja recht, dass da von Intel immer auch einiges an Zwangsoptimismus mitschwingt.
Ich sehe allerdings auch die Aussagen des Nvidia CEO zu einer möglichen künftigen Kooperation.
Natürlich ist noch vieles ungewiss - stochern im Nebel sozusagen - so beginnt es aber immer. Irgendwann wird es dann eben konkreter und am Schluss stehen die Zahlen - die dann alles untermauern.
Bei den Analysten muss man unterscheiden. Es gibt ja auch Analysten, die vom Unternehmen bezahlt werden. Dass diese jetzt keine objektive Analyse abgeben, liegt auf der Hand. AT&S bezahlt keine Analysten.
Wenn eine Beteiligung am Unternehmen vorliegt, muss der Analyst das angeben. Das ist der übliche Diclaimer mit den Interessenskonflikten.
Für mich macht es einen Unterschied, ob jemand tief im Thema steht, weil er ein Branchenanalyst ist und damit den direkten Vergleich zwischen den Unternehmen hat. Herr Chang soll ein alter Hautegen in der Branche sein und insbesondere auch den asiatischen Markt (die direkte Konkurrenz von AT&S) sehr gut kennen. Wenn so jemand dann ein solches Kursziel ausspricht, dann hat das für mich schon einiges an Gewicht - vor allem bestätigt es meine persönliche Ansicht, dass AT&S unterbewertet ist.
Zur Zusammenarbeit mit Intel:
Ich gebe jetzt wider, was ich aus Unternehmenskreisen gehört habe:
In der Branche ist bekannt, dass Intel nur mit erstklassigen Zulieferern zusammen arbeitet. Es werden hohe Ansprüche an diese gestellt. Wenn man nun - so wie das bei AT&S der Fall ist - bereits über mehrere Jahre erfolgreich kooperiert hat, dann wird das auch in der Branche (von anderen Chipherstellern) gesehen und es ergeben sich damit weitere Partnerschaften. Konkret ist das nun mit Cisco und Marvell so gewesen. Wiederrum handelt es sich um US-Hersteller.
Das was man für Intel baut, entspricht also den höchsten technologischen Anforderungen und in dieser Liga spielen nur mehr weniger als eine Handvoll Unternehmen.
Die Anforderungen an GPU-Substrate sind hingegen geringer.
Die Stärke von AT&S liegt meiner Ansicht darin, technologisch immer ganz vorne mit dabei zu sein und hohe Qualitätskriterien einhalten zu können. Wenn sich neue Technologien etabliert haben und sie von vielen Herstellern beherrscht werden, hat AT&S schon wieder die nächste Technologie erforscht und bringt sie zur Marktreife.
Der Weg zu den 3,5 Mrd Umsatz ist quasi vorgezeichnet. Möglicherweise gibt es nun mit der zusätzlichen Nachfrage durch KI wieder eine Beschleunigung dieses Weges.
Und es steht ja wohl außer Frage, dass AT&S keine 30 Euro mehr wert sein wird, wenn sie 3,5 Mrd an Umsatz und dazu eine EBITDA-Marge von 30% machen. Herr Chang sieht diesen Weg offenbar auch klar vor sich liegen.