wenn beide User auf Ariva angemeldet sind. Kann Dich ja nicht dazu zwingen, aber so eine Anmeldung kost' ja nix und ist schnell gemacht. Dann könnte man sich wenigstens privat Nachrichten schicken. Wenn ich hier im Forum vertrauliche Informationen poste, geht mir bestimmt einer von den Mods an den Kragen (Löschung). Eigentlich wollte ich Dir ja nur anbieten, Deine Anlageentscheidungen von Ende 2008 (wg. der AgS) mal fundamental zu überprüfen, um zu sehen, ob noch was davon zu retten ist. Bringt eh nur was, falls Du nicht schon alles verkauft hast. Hoffe mal, der Verlust war nicht zu deprimierend.
Falls Dich Fundamentalanalyse interessiert, könnte ich Dir dazu einige wertvolle Tipps geben. Was Optionsscheine angeht, finde ich persönlich, Du solltest eher mal die Finger davon lassen. Hier verbrennt man sehr leicht real Geld, da man a) eine begrenzte Laufzeit hat und b) die Kurse eines Optionsscheins nach einem Einbruch beim zugrundeliegenden Aktienkurs sehr rasch gen 0 tendiert und sich dann nur mühsam (selbst bei einem "Wiederaufflackern" des Aktienkurses) wieder nach oben arbeitet.
Beispiel:
Angenommen, Du kaufst einen Call für ca. 20 Cent. Dann geht der Kurs der Aktie von 40 auf 60 EUR. Der Call geht dadurch "durch die Decke" und notiert plötzlich bei fast 60 Cent. (Durch den Hebel beim Call hast Du einen Anstieg um fast 200%, wobei die zugrundeliegende Aktie nur um ca. 50% stieg.)
Wenn Du jetzt sagst "OK - das reicht mir, weg mit dem Ding und nix wie verkaufen!", dann gratuliere ich Dir. Im Nachhinein hättest Du dann alles richtig gemacht. Wie gesagt, im Nachhinein. Wenn es nämlich soweit ist, kannst Du noch nicht vorhersehen, dass die Aktie dann plötzlich wieder auf 40 EUR fällt und der Call damit von ca. 60 Cent auf gerade einmal 2 Cent. Bezogen auf den Einkaufskaurs von 20 Cent ist das ein Verlust von 90%. (Der Hebel wirkt eben in beide Richtungen...)
Wenn die Laufzeit des Calls allerdings noch ein Jahr oder besser länger ist, hat er natürlich immer noch Zeit, sich zu erholen. Aber wenn z. B. die Aktie nun wieder von den 40 auf 50 EUR hochschnellt (immerhin erneut ein Anstieg um 25%), dann steigt der Call vielleicht von seinen deprimierenden 2 Cent auf 8 Cent, was doch einem beachtlichen Plus von immerhin 300% entspricht. Wenn Du nun aber vergleichst, kommst Du zu folgendem Ergebnis:
Kauf der Aktie zu 40 EUR, Kursanstieg auf 60 EUR, Gewinn: 50%
Kursverfall auf 40 EUR: Nix verloren (außer Handelsgebühren)
Erneuter Anstieg auf 50 EUR, Gewinn: 25%
Kauf des Calls zu 20 Cent, Kursanstieg auf 60 Cent, Gewinn: 200%
Kursverfall auf 2 Cent, Verlust: 90%!
Erneuter Anstieg auf 8 Cent, Verlust: 60%!
Das heißt also: Selbst nach einem Wiederanstieg der Aktie von 40 auf 50 EUR, notiert der Call immer noch mit 60% im Minus! Und das, obwohl Du vorher (bei 60 EUR Aktienkurs) einen Gewinn von fast 200% hättest mitnehmen können. Warum der Kurs des Calls so deprimierend verläuft, nachdem der erste große Anstieg nicht als Gewinn realisiert wurde? Das liegt zum einen an der kürzer gewordenen Laufzeit und zum anderen wohl an der sog. "Volatilität". Wenn die abnimmt, sprich die Schwankungsbreite des zugrundeliegenden Aktienkurses sich verringert, dann fällt auch der Call im Kurs, obwohl sich eigentlich an dem Ausgangskurs von 40 EUR nix verändert hat. Die Aktie hat ja nie unter diesen 40 EUR notiert, der Call notiert aber am Ende bei minus 60% bezogen auf den Kaufkurs von 20 Cent. Und diese -60% wieder hereinzuholen, wird sich als zunehmend schwieriger erweisen, je länger der Wiederanstieg der Aktie dauert bzw. je weiter der Call sich seinem Laufzeitende nähert. Die Aktie müsste daher wohl schon auf ca. 60 EUR steigen, damit der Call wieder zu seinem Ausgangskurs von 20 Cent zurückkehrt. Wohlgemerkt: Der Ausgangskurs der Aktie betrug ehemals 40 EUR, der des Calls 20 Cent. Nun müsste aber die Aktie auf 60 EUR steigen, um wenigstens mit dem Call das investierte Geld wiederzusehen. Von einem etwa 200%igen Gewinn sprechen wir hier gar nicht mehr. Dazu müsste die Aktie wohl nun sogar auf 70 oder 80 EUR steigen.
Hättest Du nun aber die Aktie gekauft, wärst Du bei 50 EUR immer noch zu 25% im Plus...
Soviel zu Optionsscheinen und ihren "inhärenten" Risiken. Wie das bei Knockouts aussieht, will ich hier nicht weiter erörtern. Diese sind in meinen Augen noch riskanter, da hier bei einem bestimmten Aktienkurs der Call wertlos verfällt. Von einer Kurserholung kann man dann nur noch träumen...
Wenn Du aber dennoch damit Dein Glück versuchen willst, nimm' wenigstens erstmal nur kleine Beträge oder simulier' besser ein paar Käufe eine Zeit lang, damit Du die Kursentwicklungen selber verstehen lernst.
In diesem Sinne: Viel Glück!